Inhalt dieses Beitrags
Drohnenpiloten aus aller Welt fragen sich vor der Einreise nach Neuseeland: Darf ich meine Drohne mit zu den Kiwis nehmen? Darf ich mit meiner Drohne dort starten? Was muss ich beim Fliegen beachten? Welche Strafen drohen?
Ich habe mich mit dem Thema auseinander gesetzt, denn ich wollte alles richtig machen. Im Frühjahr und Herbst 2019 habe ich Neuseeland besucht, hier sind meine Erfahrungen mit Drohnen im Kiwiland.
Inhalt:
- Warum eigentlich legal mit der Drohne in Neuseeland fliegen?
- Was muss ich beim Einführen einer Drohne nach NZ beachten?
- Wo darf ich in Neuseeland ohne Genehmigung fliegen?
- Wie erkenne ich Flugverbotszonen?
- Wie recherchiere ich Naturschutzgebiete in Neuseeland?
- Wie stelle ich Anträge beim DOC für den Drohnenflug?
- Was kosten Drohnenflug-Konzessionen in Neuseeland?
- Wie lange dauert die Erteilung einer Konzession?
- Regeln während des Fluges mit einer Drohne in Neuseeland
- Fliegen mit gesundem Menschenverstand
- Was tun, wenn man Piloten beobachtet, die illegal fliegen?
- Checkliste: Legal Drohne fliegen in Neuseeland
- Fazit: Drohne fliegen in Neuseeland
Warum legal mit der Drohne in Neuseeland fliegen? Illegal geht doch auch…
Vielleicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Fliegen mit einer privaten Drohne in den meisten Ländern der Welt nicht mehr möglich ist. Immer mehr Drohnen in den Händen von immer mehr Chaoten führen zu immer mehr Zwischenfällen. Riskante Manöver, Ruhestörungen oder gar Gefährdung des Flugverkehrs. Wenn das so weiter geht, wird ein Land nach dem anderen das Fliegen mit einer Drohne so stark einschränken, dass es keinen Spaß mehr macht.
Wir Drohnenpiloten haben es selbst in der Hand. Verantwortungsvoller Umgang mit der Drohne bedeutet: Sich über Regeln und Gesetze informieren und sich daran halten. Im Fall von Neuseeland ist das Fliegen mit der Drohne derzeit noch möglich, wenn man sich an Regeln hält. Aber auch in Neuseeland häufen sich Vorfälle mit Drohnen.
Mein Wunsch ist es, Dir die Situation zu erklären und einzuladen, Dich an die geltenden Regeln zu halten. Denn innerhalb der Regeln kann man in Neuseeland noch (!) viel Spaß mit der eigenen Drohne haben.
Eins vorweg: Es ist nicht kompliziert. Die Regeln sind einfach und vielleicht hilft Dir mein Beitrag, legal in Neuseeland zu fliegen und dabei Spaß zu haben.
Einreise nach Neuseeland: Was muss ich beim Einführen einer Drohne beachten?
Für den Flug nach Neuseeland habe ich die USA-Route gemieden. Ich hatte keine Lust auf die verschärften Einreisebestimmungen und die Fragen rund um Ausrüstung und Drohnen. Ich entschied mich für eine der Ost-Routen: Mein Flug verlief über Dubai. Meine Fluglinie war Emirates.
Dubai frisst Drohnen!
Ich hatte im Vorfeld von der ein oder anderen Dubai-Horrorstory gelesen: Es soll vorgekommen sein, dass im Koffer am Zielort statt der Drohne ein Zettel vom VAE-Zoll lag mit schönen Grüßen und dem Hinweis, die Drohne sei beschlagnahmt worden. Ich glaube, dass das meiste davon entweder ins Reich der Mythen gehört, oder die betroffenen sich nicht an die Regeln gehalten haben. Die sind nämlich eigentlich ganz einfach:
- Die Drohne gehört in den Koffer, nicht ins Handgepäck
- Es darf sich kein Akku in der Drohne befinden
- Alle Akkus müssen in das Handgepäck, sie dürfen nicht in das aufgegebene Gepäck
- Die Akkus müssen so transportiert werden, dass sie vor Kurzschlüssen geschützt sind. Sinnvollerweise z.B. in einem Zip-Beutel. Oder mit abgeklebten Kontakten.
Tricks mit der Drohne im Koffer?
Ich verstaute die Drohne zusammen mit der Fernbedienung in ihrer Transporttasche. Den Akku nahm ich vorher aus der Drohne. Tipps wie „Drohnenkörper senkrecht zur flachen Kofferseite“ befolgte ich nicht, denn Drohnen dürfen sich ausdrücklich im Koffer befinden, auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Zwischenlandung Dubai).
Alle Akkus legte ich jeweils einzeln in Zip-Beutel und transportierte sie in meinem Fotorucksack. Der Fotorucksack war mein Handgepäck. Bei Sicherheitscheck in Frankfurt und Dubai fragte ich, ob die Akkus aus dem Rucksack müssen, beide male winkte man ab und meinte: „Dürfen drin bleiben“.
Der Flug mit der Drohne lief bei mir auf diese Weise reibungslos.
Beweis mal, dass die Drohne Dir gehört
Ich würde beim nächsten Mal darüber nachdenken, die Drohne zusammen mit der übrigen Fotoausrüstung vor dem Abflug beim Zoll vorzuführen. Der stellt dann eine Nähmlichkeitsbescheinigung aus. Grund ist, dass z.B. der deutsche Zoll bei der Wiedereinreise behaupten kann: „Die Drohne hast Du billig im Ausland gekauft!“. Widerlegen kannst Du das nur mit einer Nähmlichkeitsbescheinigung. Erlebt habe ich so ein Verhalten bei Einreisezöllnern jedoch bisher noch nicht.
Wo darf ich in Neuseeland ohne Genehmigung fliegen?
Die Kurzform lautet: Du darfst nur an sehr wenigen Orten ohne weiteres fliegen.
Um das im Detail erklären zu können, möchte ich das Land in fünf Kategorien unterteilen:
- Öffentliches Land, dass dem Staat und damit allen Neuseeländern gehört
- Öffentliches Land, dass als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist
- Straßen
- Privates Land
- Küstengebiete
- Küstengebiete, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind
Schauen wir uns die Gebiete mal im Detail an:
Öffentliches Land, dass dem Staat und damit allen Neuseeländern gehört
Öffentliches Land darf von allen Neuseeländern und von allen Ausländern, die sich legal im Land befinden, mit privaten Drohnen überflogen werden. Das Problem steckt im Detail: Öffentliches Land besitzt keine Schilder, auf denen „öffentliches Land“ steht. Ob Land öffentlich ist oder privat, ist daher meist nur schwer zu erkennen.
Öffentliches Land, dass als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist
Wichtige Landflächen von Neuseeland besteht aus Naturschutzgebieten. Kein Wunder, dieses Land ist berühmt für seine atemberaubenden Landschaften. Da möchte man gerne mal von oben einen Blick drauf werfen, mit einem Drohnenflug. Das Department of Conservation (abgekürzt: DOC) bewirtschaftet die Naturschutzgebiete. Man spricht deshalb auch vom sogenannten DOC-Land.
Hier kommt die schlechte Nachricht: Über jeglichem DOC-Land ist das Fliegen mit der Drohne verboten. Übrigens nicht erst dann, wenn ein Hinweisschild angebracht wurde, Fliegen ist in jedem Fall tabu. Ausnahme: Wer eine Fluggenehmigung vom DOC hat, darf fliegen (mehr dazu weiter unten).
Straßen
Straßen in Neuseeland dürfen mit Drohnen nicht überflogen werden. Das gilt für die gesamten 11.000 Kilometer des neuseeländischen Straßennetzes. Theoretisch ist es möglich, sich eine Ausnahmegenehmigung bei der NZ Transport Agency zu holen. Um die zu bekommen, sollte man allerdings sehr gute Gründe parat haben.
Übrigens: Das Flugverbot über neuseeländischen Straßen gilt auch, wenn die Straßen unbefahren sind.
Und mal ganz ehrlich: Geh das Risiko nicht ein, illegal über Straßen zu fliegen. Ein technischer Defekt an der Drohne kommt immer im ungünstigsten Moment. Stell Dir mal vor, sie fällt einem Tanklasterfahrer vor die Windschutzscheibe…
Privates Land
Anders als in Deutschland ist es in Neuseeland unerheblich, ob sich auf dem Privatgelände Wohnhäuser oder zum Zeitpunkt des fotografierens/filmens Menschen befinden. Die einfache Regel lautet: Du darfst grundsätzlich nicht über Privatgelände mit der Drohne fliegen. Aber der Satz geht noch weiter: … es sei denn, Du hast die Erlaubnis des Eigentümers.
Auf den weitläufigen Agrarflächen in Neuseeland ist das mit dem Eigentümer nicht immer ganz so einfach. Auch die Privatgelände im Bereich der Küsten und Klippen sind nicht immer schnell und eindeutig jemandem zuzuordnen, den man fragen könnte. Wer im Frühjahr, Sommer oder Herbst in Neuseeland ist, hat es leichter: Häufig sieht man landwirtschaftliche Fahrzeuge umher fahren, da findet man schnell eine Person, die weiter helfen kann.
Wer noch nie in Neuseeland war sollte wissen: Neuseeländer sind anders als Deutsche. Während man bei uns immer erst mal mit Misstrauen beäugt wird, wenn man als Wildfremder auf andere zugeht, sind Neuseeländer viel offener. Ein Neuseeländer wird sich freuen, wenn Du ihn ansprichst. Und selbst wenn er Dir keine Erlaubnis zum Überflug gibt, wirst Du ein nettes Gespräch mit dem Kiwi haben. Schon alleine deshalb lohnt es sich, einfach mal spontan zu fragen, ob man über dem privaten Land fliegen darf.
Küstengebiete
Küstengebiete sind aus Sicht von Drohnenpiloten kleine Paradiese. Sie gelten in Neuseeland nämlich als „Bereich ohne Eigentümer“. Dieser Status führt dazu, dass man in Neuseeland mit der Drohne in Küstenbereichen fast überall fliegen darf. Habt Ihr das kleine Wort „fast“ gelesen? Das ist wichtig, denn es gibt drei ernstzunehmende Ausnahmen, die dazu führen, dass Ihr auf keinen Fall an der Küste einfach so losfliegen solltet.
- Flugverbotzonen: Hier ist das Fliegen strikt verboten. Mehr dazu weiter unten. Einige große Einflugschneisen liegen im Bereich der Küsten. Vorsicht!
- Meeressäugetiere: Sobald sich Meeressäuger in der Nähe befinden, ist das Fliegen verboten. Der „Marine Mammals Protection Regulations“ sagen, dass kein Fluggerät in einer Höhe von weniger als 150 Meter über Meeressäugetieren fliegen dürfen. Und da die maximale Flughöhe für Drohnen in Neuseeland 120 Meter beträgt, ist das Fliegen über den Tieren definitiv tabu. Oder mit anderen Worten: Drohnenfotos oder Drohnenvideos von Walen, Delfinen und Seelöwen sind illegal in Neuseeland.
- Küsten-Naturschutzgebiete: Auch hier ist das Fliegen ohne Konzession verboten. Mehr dazu im nächsten Absatz:
Küstengebiete, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind
Nur wenig Küstenbereiche in Neuseeland sind Naturschutzgebiete, dafür aber jeweils besonders lange und große Bereiche. Wenn ein Küstenbereich jedoch Naturschutzgebiet ist, dann ist das Fliegen ohne Konzession dort untersagt.
Unter Naturschutz steht z.B. fast der gesamte Nordwesten der Nordinsel Neuseelands. Aber auch die Küste rund um Christchurch ist naturgeschützt. Auch die Walgebiete vor Kairoura genießen besonderen Schutz. Und einige andere Gebiete noch dazu. Wie Du diese Gebiete recherchieren kannst, erkläre ich Dir weiter unten.
Übrigens: In Neuseeland nisten im Küstenbereich viele Seevögel. Einige davon werden ihre Brutgebiete verteidigen, wenn Ihr Euch mit Eurer Drohne nähert (ich weiß, wovon ich schreibe). Wenn Ihr Vogelattacken ausgesetzt seid, sollten Ihr aus zwei Gründen schnellstmöglich landen:
- Ihr stört brütende Tiere. Und damit die faszinierende neuseeländische Natur, in der Ihr selber gerade Urlaub macht!
- Eure Drohne könnte bei der Auseinandersetzung mit den Vogeleltern den kürzeren ziehen.
Die meisten Seen in Neuseeland sind, wie die Küsten, eigentümerlos – und damit überfliegbar. Allerdings sind sehr viele Uferbereiche naturgeschützt. Damit fehlt die Möglichkeit zu starten und über offenes Wasser zu gelangen. Auch in diesen Fällen ist das Fliegen ohne Genehmigung dann illegal. Und nebenbei, so unter uns: Die Naturschutzgebiete sind aus gutem Grund Naturschutzgebiete: Wenn Du dort fliegst, wirst Du garantiert Tiere stören. Im schlimmsten Fall sogar beim brüten. Also denk nach und lass den Flieger am Boden 😉
Wie erkenne ich als Drohnenpilot Flugverbotszonen?
Flugverbotszonen sind eines der einfacheren Themen rund um das Fliegen von Drohnen in Neuseeland. Es gibt nämlich eine zentrale Seite, auf der Dir die dauerhaften Flugverbotszonen übersichtlich angezeigt werden:
Die Seite wird von der neuseeländischen Flugsicherung betrieben und ist auch über das Smartphone abrufbar und bedienbar. Am besten speicherst Du Dir den Link gut ab, Du wirst ihn in Neuseeland immer mal wieder benötigen, wenn Du eine Drohne fliegen lassen möchtest.
Tipp: Man kann die Karte auch im Vollbildmodus aufrufen. Dann allerdings ohne die Legende. Hier ist der Link:
Wenn Du eine Reise mit festen Stationen planst, empfehle ich als ersten Schritt für Drohnenflüge: Schon in Deutschland auf Airshare nachschauen, ob Flüge bei Deinen Zielen überhaupt möglich sind.
Wenn Du in Flugverbotszonen fliegen möchtest, kannst Du über die Airshare-Website auch einen Antrag dafür stellen und später Deinen Flug dort anmelden. Diese Starts meldest Du vor Ort dann auch der Flugsicherung über die Website.
Du bist einer von den ganz Mutigen, die auch auf die Schnelle mal in der Flugverbotszohne fliegen? Mal ganz abgesehen von den Strafen, die Dir drohen: Du bist als Drohnenflieger innerhalb einer Luftverkehr-Flugverbotszone einer von diesen Typen, die in den Schlagzeilen landen. Und Du arbeitest mit Deinem Verhalten aktiv daran, dass alle Drohnenpiloten in Verruf geraten. Wenn Du das nur oft genug wiederholst, dann stehen die Chancen gut, dass wir irgendwann alle mit unseren Drohnen am Boden bleiben müssen. Deshalb: Schalte das Hirn ein und halte Deine Drohne in Luftverkehr-Flugverbotszone am Boden. Bitte!
Wie recherchiere ich Naturschutzgebiete in Neuseeland?
Deutlich weniger als ein Drittel der Fläche Neuseelands besteht aus Naturschutzgebieten. „Oh super!“ denkt man da im ersten Moment. „Dann kann ich ja fast überall fliegen!“. Falsch gedacht.
Bei über 80% aller touristisch reizvollen Zielen handelt es sich um Naturschutzgebiete. In Neuseeland erkennt man diese an den Eingängen sehr schnell an den charakteristischen grünen Schildern.
Wichtig zu wissen: Nur in den seltensten Fällen sind auf oder neben den grünen Schildern Drohnenverbotshinweise angebracht. Das bedeutet jedoch nicht, dass man Drohnen fliegen darf. Im Gegenteil: Grünes Schild bedeutet: „No drones without permission!“.
Wir Drohnenpiloten sind war Fachleute für das Fliegen, aber nicht unbedingt Experten im Erkennen von Naturschutzgebieten. Weil das Department of Conservation das weiß, hat es ein praktisches und einfach zu bedienendes Online-Kartensystem am Start. Dort kann man mit wenigen Klicks herausfinden, ob man sich in einem Naturschutzgebiet befindet. Und so gehts:
- Ruf die DOC Maps auf.
- Aktiviere den Layer „Public Conservation Areas“.
- Navigiere zu dem Ort, an dem Du Deine Drohne starten lassen möchtest.
- Klick auf den Ort. Du siehst kurz „Loading“. Schließt sich das Loading-Fenster einfach wieder, liegt der Ort nicht in einem Naturschutzgebiet.
- Hast Du in ein Naturschutzgebiet geklickt, öffnet sich ein weiteres Fenster mit dem Namen des Gebietes. Das Gebiet wird außerdem farbig umrandet, damit Du erkennen kannst, bis wohin es sich erstreckt. Ein Flug mit der Drohne ist hier ohne schriftliche Erlaubnis nicht möglich.
Wie stelle ich Anträge beim DOC für den Drohnenflug in Neuseeland?
Erstmal kommt hier eine gute Nachricht: Das Department of Conservation (DOC) besteht ausschließlich aus supernetten und motivierten Mitarbeitern. Die haben zwar als erstes das Wohl der Umwelt im Blick, gleich danach kommt aber der ernsthafte Versuch, Dir einen Flug zu ermöglichen. Für das DOC sind Drohnenpiloten keine bösen Menschen. Und Drohnenpiloten, die nach einer Genehmigung fragen, sind ganz besonders willkommen in Neuseeland. Denn sie zeigen, dass sie Naturschutz ernst nehmen. Die Neuseeländer lieben ihre Natur, wir Drohnenpiloten sollten das auch tun.
Mit meinen Bitten um Erteilung einer Drohnenflugerlaubnis im Naturschutzgebiet war ich überall willkommen und bin freundlich behandelt worden.
Es gibt Naturschutzgebiete, die vom DOC als Fluggebiete für Drohnen vorgeschlagen werden. Hier ist die Chance, eine Flugerlaubnis zu bekommen, besonders groß. Das DOC hat diese Gebiete für die Verwaltungsgebiete Marlborough, West Coast, Canterbury, Otago und Fiordland hier aufgelistet. Wichtig: Diese Liste bedeutet nicht, dass man hier ohne Genehmigung starten darf!
So stellst Du Deinen Antrag für Drohnenflüge in Naturschutzgebieten in Neuseeland:
- Recherchiere Deine Fluggebiete. Finde die Gebiete heraus, die in DOC-Land liegen. Nutze dafür die DOC Map und aktiviere den Layer „Public Conservation Areas“. Notiere Dir den Namen des Naturschutzgebietes und die GPS-Daten Deiner Fluglocation. Die GPS-Daten bekommst Du leicht mit Google Maps heraus.
- Lade Dir das Formular „Antrag auf kurzzeitige private Freizeit-Drohnennutzung“ herunter und füll es wahrheitsgemäß aus („Application for Recreational (Private Use) Drone Use–Short Term“). In dieses Formular trägst Du alle Flugvorhaben ein, die nicht in den Listen der empfohlenen Fluggebiete liegen.
- Eine Genehmigung für eine Kurzzeiterlaubnis darf bis zu 3 Monate Gültigkeit haben. Gib die Zeit an, in der Du in Neuseeland sein wirst. Wenn Dein Rückflug noch nicht sicher ist, gib als Antragsdauer den Ankunfttag plus 3 Monate an.
- Lade Dir die fünf Formulare mit empfohlenen Locations herunter („Recommended Locations Recreational (Private Use) Drone Use – Short Term“). Sind Gebiete für Dich interessant? Dann füll das jeweilige Formular aus. Das geht schnell, denn du musst darin nur Kreuzchen setzen.
- Schreib eine Mail an permissions@doc.govt.nz und füge Deine Formulare an. Obwohl Du einer Behörde schreibst, darfst Du freundlich oder locker schreiben, die neuseeländischen Beamten sind durchgängig nett und unverkrampft.
Was passiert als nächstes?
Zunächst überprüft ein Mitarbeiter Deine Unterlagen auf Vollständigkeit. Es gibt auch schon eine Vorabprüfung, auf Fehler in den Formularen. In meinem Fall wurde sogar schon grob geprüft, ob ich Gebiete beantragt hatte, in denen es quasi aussichtslos ist, Genehmigungen zu bekommen. Als Antwort bekam ich innerhalb weniger Stunden Hinweise auf kleine Fehler und auf aussichtslose Gebiete. Ich änderte meine Formulare nochmal schnell und sandte sie erneut per Email.
Im nächsten Schritt werden Deine Anträge an die zuständigen Verwaltungsbereiche verteilt. Dort prüft ein Mitarbeiter Deinen Antrag und beurteilt, ob und welche Fluggenehmigungen Dir erteilt werden können. Die einzelnen Verwaltungen melden sich separat bei Dir und erklären Dir alles in netten Antwortmails. Für Gebiete, in denen Du starten darfst, bekommst Du eine Zahlungsaufforderung.
Du erhältst dann den Konzessionsvertrag. Du musst ihn unterschreiben. Für uns Deutsche ungewöhnlich: Er muss auch bezeugt werden, Du musst also einen Zeugen angeben. Zeugen können Freunde, Arbeitskollegen aber auch Ehepartner sein. „Bezeugen kling nur im ersten Moment kompliziert, jeder darf Zeuge sein.
Auch ungewöhnlich für uns Deutsche: Einige Seiten müssen mit den eigenen Initialen versehen werden. Damit dokumentiert man, dass man z.B. eine Anlage, die in der Seitennummerierung erst nach Deiner Unterschrift kommt, zur Kenntnis genommen wurde.
Nach Unterschrift und Rücksendung ist es amtlich: Du hältst eine hoch offizielle Erlaubnis in Händen, mit der Du in den angegebenen Nationalparks legal Deine Drohne steigen lassen kannst. Jippieh!
Einige meiner Konzessionen enthielten im Anhang sogar einen Lageplan der Bereiche, in denen ich fliegen durfte. Das erspart die eigene Suche.
Manchmal sind die Starts mit Auflagen belegt. So durfte ich an einigen Orten nur vor oder nach einer bestimmten Uhrzeit starten. Oder ich durfte das Naturschutzgebiet nur überfliegen, darin jedoch nicht landen. Das alles wird aber immer gut verständlich erklärt.
Obwohl die Verwaltungsbereiche eigenständig mit Dir in Kontakt treten, ist das Verfahren im Grunde genommen immer dasselbe. Hast Du mit einem Verwaltungsbereich Kontakt gehabt, weißt Du schon, wie es im nächsten laufen wird.
Was kosten Drohnenflug-Konzessionen in Neuseeland?
Die Kosten für eine Konzession für den Flug einer Drohne ist zentral geregelt, so dass keine Überraschungen passieren sollten. Eine Konzession kostet 74,75 neuseeländische Dollar (Steuer inklusive). Die gute Nachricht: Diese Kosten werden nicht pro Naturschutzgebiet fällig, sondern je Verwaltungsbereich.
In Neuseeland gibt es neun Verwaltungsbereiche. Du kannst sie leicht raus bekommen, indem Du den General Map Viewer öffnest und den Layer „Operation Regions“ aktivierst. Die Bereiche zu kennen ist nur dann wichtig, wenn Du abschätzen möchtest, ob es sich lohnt, für einen einzigen Start die Gebührt zu bezahlen, weil nicht mehr Startpunkte in dem Bereich liegen. Ist das nicht wichtig für Dich, musst Du Dich um nichts kümmern. Dein Antrag wird automatisch an die richtigen Verwaltungsbereiche weiter geleitet und dort bearbeitet. Von dort bekommst Du auch die Zahlungsaufforderungen.
Und um mit einem von vielen Mythen aufzuräumen, die im Internet kursieren: Sollte ein Verwaltungsbereich alle Deine Bitten ablehnen, so musst Du auch nichts bezahlen. gezahlt wird nur für ausgestellte Konzessionen.
Für die Bezahlung der Gebühren habe ich jeweils ein bis zwei Optionen bekommen. Meist war die Banküberweisung die einfachste Option. Zweimal wurde mir auch angeboten, in einem DOC-Visitor-Centre anzurufen und unter Angabe der Konzessionsnummer telefonisch z.B. mit der Kreditkarte zu zahlen. Das hat problemlos funktioniert.
Eine zentrale Website, auf der man per Paypal oder Kreditkarte alle Konzessionen bezahlen könnte, gibt es derzeit leider nicht.
Beachte: Deine Konzession ist nur gültig, wenn Deine Bezahlung vor dem Drohnen-Start in Neuseeland einging.
Wie lange dauert es, bis man eine Fluggenehmigung für Drohnen in Neuseeland bekommt?
Die Zeit vom Absenden des Antrags bis zur endgültigen Konzession (oder Absage) ist je Verwaltungsbereich sehr unterschiedlich. Die schnellsten dauerten nur eine Woche. Es gab aber auch Verwaltungsbereiche, deren Rückmeldung mich erst erreicht, als ich schon in Neuseeland unterwegs war (nach etwa zweieinhalb Monaten). Ein Verwaltungsbereich hat sich leider nie bei mir gemeldet.
Mein Tipp ist daher: Stelle Deine Anträge auf Flug mit der Drohne in Naturschutzgebieten in Neuseeland 2-3 Monate vor Deiner Reise.
Welche Regeln gelten während des Fluges mit einer Drohne in Neuseeland?
Die Regeln währen des Flugs mit der Drohne weichen gar nicht so sehr von den Regeln in Deutschland ab. Teil 101 der Civil Aviation Rules beschreibt die Regeln für Drohnen bis zu einem Gesamtgewicht von 14 Kilo. Hier sind die wichtigsten auf einen Blick:
- Drohnen müssen müssen immer betriebssicher sein. Defekte oder angeschlagene Geräte haben in der Luft nichts zu suchen.
- Bring keine Personen, Eigentum oder anderen Luftfahrzeuge in Gefahr.
- Fliege nur bei Tageslicht.
- Bemannten Flugzeugen haben Vorfahrt: Sichtest Du eines, bringt Deine Drohne sofort auf den Boden.
- Sichtflug: Wenn Du Deine Drohne nicht mehr mit den eigenen Augen sehen kannst, fliegst Du illegal (eine zweite Person als Beobachter ist möglich).
- Flieg Deine Drohne niemals höher als 120 Meter über dem Boden.
- Flieg niemals über Menschen (es sei denn, alle haben Dir ihre Einwilligung erteilt).
Fliegen mit gesundem Menschenverstand
Bis hierhin habe ich viel über Vorschriften, Regeln und Verordnungen geschrieben. Ich möchte aber auch noch den normalen Menschenverstand appellieren. Ich weiß, Du bist ein verantwortungsvoller Drohnenpilot. Dich meine ich auch nicht. Aber all die naiven Himmels-Cowboys sollten nochmal kurz über folgende Punkte nachdenken:
- Keine Tiere stören: Wenn Du nach dem Start erkennst, dass Vögel auffliegen oder Tiere am Boden aufschrecken, lande schnellstmöglich und such Dir einen anderen Ort zum fliegen. Gerade in Neuseeland kann Dir so was mit Vögeln schnell passieren, gerade in Naturschutzgebieten.
- Keine Menschen stören: Andere Urlauber haben viel Zeit und Geld investiert, um sich im wunderschönen Neuseeland zu erholen. Eine Drohne hört sich für die meisten Menschen an wie ein Zahnarztbohrer am Himmel. Du nervst andere Urlauber mit dem Geräusch Deiner Drohne. Das solltest Du immer im Hinterkopf behalten.
- Erst planen, dann fliegen: Schau Dir die Umgebung zuerst vom Boden aus an, am besten vorab per Google Maps. Überleg Dir vorher, wo Du langfliegen möchtest und was Du aufnehmen willst. Wenn Du völlig planlos losfliegst, machst Du unnötig lange Lärm.
- Nicht fliegen, wenn andere Drohnen in der Luft sind. Klingt eigentlich logisch. Dennoch erlebe ich immer wieder mehrere Drohnen in der Luft. Abgesehen vom Crashrisiko steigt die Lärmbelastung dadurch exorbitant.
Kleiner Tipp am Rande: Ich kann das Vier-Augen-Prinzip beim Fliegen sehr empfehlen. Vor allen Dingen in Küstenbereichen. Hier trifft man nämlich relativ oft auf Möwen. Meine Drohne ist in Neuseeland mehrfach von Möwen attackiert worden. Nach ein paar Tagen bin ich dazu übergegangen, meine Begleitung spotten zu lassen: Sie gab mir Beschied, sobald Vögel am Himmel auftauchten und beobachtete, ob sich diese der Drohne nähern. Gut, dass ich vorher in Deutschland ein paar mal die Notlandung geübt hatte. Ich habe das Know How mehrfach benötigt.
Was tun, wenn man einen Piloten beobachtet, der illegal mit der Drohne fliegt?
Du hast die Landeigentümer um Erlaubnis gebeten oder hast Dir vor der Reise eine Konzession für den Start im Naturschutzgebiet besorgt. Vor Ort erlebst Du vielleicht Menschen, die höchstwahrscheinlich keine Konzession besitzen. Oder Du erlebst, wie Leute Drohnen an Stellen starten lassen, für die Du eine Start-Ablehnung bekommen hast.
Sicher, man kann das einfach auf sich beruhen lassen. Das wird jedoch am Denkmuster der Piloten nichts ändern. Ich habe mich daher dazu entschlossen, die Drohnenpiloten wann immer es geht anzusprechen.
Dabei gehe ich nicht mir Vorwürfen auf die Menschen zu, sondern z.B. mit so einer Frage: „Darf ich Dich fragen, wie Du es geschafft hast, eine Starterlaubnis zu kommen?“. Gespräche, die ich so gestartet habe, liefen immer konstruktiv. Die meisten Leute wissen nichts von dem, was Du Dir hier auf dieser Seite gerade durchgelesen hast. So hat man in einem ruhigen uns konstruktiven Gespräch die Chance, es ihnen zu erklären. Ich habe dabei eigentlich immer nur freundliche Menschen erlebt, die sich für die Info bedankt haben.
Falls Du militanter vorgehen möchtest: Neuseeland hat eine Informationsstelle für illegale Drohnenstarts bei der Civil Aviation Authority eingerichtet. Du erreichst sie von Neuseeland aus unter freephone: 0508 4 SAFETY (0508 472 338) oder per Email: isi@caa.govt.nz. Für die Drohnenpiloten kann so eine Meldung sehr schmerzhaft enden. Vierstellige Strafbeträge und Einzug der Drohne sind möglich. Eine Meldung bei den Mitarbeitern der lokalen DOC-Center ist auch möglich.
Checkliste: So fliegst Du legal mit der Drohne in Neuseeland
Hier kommt die Zusammenfassung für Leute, die nicht so viel Text lesen wollen. Wenn Du in Neuseeland mit der Drohne fliegen möchtest, gehst Du am besten folgendermaßen vor (Details jeweils weiter oben im Text):
- Locationcheck
- Besteht ein Airshare-Flugverbot für Deinen Flugort? Falls Ja: Kein Flug ohne Genehmigung.
- Liegt Dein Fluggebiet in einem Naturschutzgebiet? Falls Ja: Kein Flug ohne Genehmigung
- Möchtest Du über privatem Land fliegen? Falls ja: Hol Dir vom Eigentümer ein OK
- Genehmigung beim Department of Conservation einholen
- Geplante Starts mit Name und GPS-Daten sammeln.
- 2-3 Monate vor der Reise Formulare runter laden, ausfüllen und an das DOC schicken
- Auf Genehmigung oder Absage warten
- Rechnung vor dem ersten Start bezahlen
- Bei Flug beachten
- Max. 120 Meter Flughöhe
- Nur bei Tageslicht fliegen
- Bei Flugzeugsichtung in der Nähe: Sofort landen
- Nicht über Menschen fliegen
- Fliegen ohne die Drohne mit eigenen Augen zu sehen ist illegal
Fazit: Drohne fliegen in Neuseeland
Ich hoffe, ich habe Dir mit meinen Infos ein paar Dinge erklären können. Auch wenn hier viel Text auf der Seite steht: Drohne fliegen in Neuseeland ist eigentlich ganz einfach. Und legal in geschützten Gebieten zu fliegen, ist keinesfalls aussichtslos. Es lohnt sich, die begehrten Fluggenehmigungen in Naturschutzgebieten zu beantragen. Das Procedere ist für uns Deutsche etwas ungewöhnlich, aber nicht kompliziert.
Wenn Du mit hilfst, dann dürfen Drohnenpiloten aus aller Welt vielleicht auch in ein paar Jahren noch Bilder von Neuseeland aus ungewöhnlichen Perspektiven aufnehmen. Wenn wir weiter wild durch die Gegend fliegen, dann ist irgendwann Schluss mit diesem tollen Hobby.
Dankeschön, dass Du Dich mit Deiner Drohne in Neuseeland legal verhältst.
Hast Du Fragen zu Drohnen in Neuseeland? Hast Du selber Erfahrungen mit Drohnen in Neuseeland gemacht? Hat Dir mein Beitrag geholfen? Hast Du einen Fehler in meinem Text entdeckt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar. 🙂
Hier sind noch einige meiner Drohnen-Bilder aus Neuseeland. Klick auf das Bild für die große Version und einige Hintergrundinfos:
Noch mehr Neuseeland-Fotos? Sehr gern. Klick hier für meine Fotos aus Neuseeland.
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Fotos:
Neben eigenen Bildern habe ich auf
dieser Seite Fotos verwendet von
lukasbieri, HeungSoon, bilaleldaou,
sowie Screenshots von Webseiten
des Department of Conservation.
Kommentare
Hallo Stefan,
vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel!
Ich hab nochmal eine Frage zu den Kosten.
Auf der entsprechenden DOC-Seite steht folgendes:
„The only fee you’re required to pay for recreational drone use is a processing fee of $65 plus GST ($74.75 including GST) for each DOC region you apply to use your drone.“
Das klingt für mich so als müsste ich doch für jedes DOC-Gebiet die 75$ zahlen, anstatt nur für das Verwaltungsgebiet.
Wann hast du die Prozedur durch gemacht?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan, danke für Deine Antwort. Ich habe das Verfahren im Dezember/Januar 2018/19 durchgemacht und mache es gerade jetzt, während ich Dir antworte, erneut durch. Du schreibst an eine zentrale Stelle, die teilt die Genehmigungsanfragen auf die Verwaltungsgebiete auf. Ein Vertrag (und damit auch eine Gebühr) deckt danach mehrere DOC-Gebiete ab. Wäre es anders, hätte ich jetzt bereits Gebühren von über 2000 Euro auf dem Tisch 😉
Wenn Du unsicher bist, kannst Du Dir das aber auch vorher nochmal bestätigen lassen (einfach an die DOC-Emailadresse aus meinem Blogpost schreiben). Du bekommst sicher schnell und freundlich/locker Antwort.
Übrigens: Ich finde es super, dass Du nicht einfach irgendwo losfliegst, sondern vorher um Genehmigung bittest. Auf diese Weise können wir alle auch morgen noch an außergewöhnlichen Plätzen fliegen.
Hi Stefan,
ok das ist gut, hatte schon ein bisschen Angst, dass ich dann dort ein Vermögen los werde. ^^
Ich hab auch die entsprechende Zeile im Antrag überlesen, da steht es auch nochmal klar geschrieben. 😉
Na klar, wäre ja sonst doof für alle, wenn durch unerlaubtes Fliegen irgendwann ein generelles Verbot ausgesprochen wird. 🙂
Wenn wir gerade dabei sind, kannst du ein paar Gebiete auf der Südinsel (egal wo) empfehlen (wo du vllt auch schon den Flug genehmigt bekommen hast)? 😉
Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, ob ich ein paar Locations posten soll, für die ich (über die vom DOC empfohlenen Gebiete hinaus) Genehmigungen bekommen habe. Bei mir war die Genehmigungslage beim ersten und zweiten Urlaub unterschiedlich. Ich habe mal Zusagen, mal Absagen für ein und dieselbe Location bekommen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen jahreszeitliche, aber auch die Sachbearbeiter und deren Ansprechpartner (z.B. wenn die Ureinwohner befragt werden).
Wenn ich nun meine Genehmigungsliste poste, dann gehen in Neuseeland Diskussionen mit Leuten los, die keine Genehmigungen bekamen. Das möchte ich den Behörden ersparen, denn wer weiß: Irgendwann wird sonst gar nix mehr genehmigt.
Ich kann nur ermutigen: Fragen kostet (noch) nichts. Manchmal ist man echt überrascht. heute Nacht habe ich gerade erst wieder einen Permit für eine Location bekommen, bei der ich im Traum nicht auf eine Genehmigung gehofft hätte.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Permits für Deine Traumlocations bekommst 🙂
Ich dachte ja, dass es in meinem Fall nur 1x nach Neuseeland geht. Das war dieses Jahr (2019) im Februar.
Da ich seit „Jahrzehnten“ Hobbyfilmer bin, stand außer Frage, dass ich neben konventioneller HD/4K-Cam und Auto-Dashcam (HD/4K) in Neuseeland erstmalig eine Drohne nutze. Wenn nicht da wo dann? 🙂
Ich hatte mir die Drohne ein halbes Jahr vor Reiseantritt angeschafft, um mich vertraut zu machen und reichlich zu üben; gerade was „Kameraführung“ angeht. Schließlich sollen die Aufnahmen bei so einer Reise gelingen und es soll möglichst schnell gehen, da die Drohne bei so einer Reise letztlich Nebensache bleiben muss.
Ich fing letztes Jahr im Spätsommer an zu recherchieren, wie das mit dem Drohnen-Fliegen in Neuseeland ist.
Erschreckend waren die strengen Regulierungen, die allerdings für ein Land wie Neuseeland nachvollziehbar sind. Ansonsten wäre in Neuseeland der Himmel voller Drohnen und das Erlebnis der Natur wäre dahin.
Ich hatte ca. 60 Flugpunkte beantragt in vollem Bewusstsein, dass nur ein Teil davon genehmigt wird.
Letztlich musste ich ca. 470 Neuseeland-Dollar investieren. Das war schon ein beachtliches Investment, was ich nicht bereue. Ich konnte mit der DJI Mavic Air unglaubliche Aufnahmen einfangen, die auf Kinoniveau sind.
Letztlich habe ich über die 4 Wochen nur recht wenige Drohnen gesehen. Die wenigen, die da mit mir unterwegs waren und den wenigen, mit denen ich mich kurz unterhalten hatte, hatten keine Genehmigungen.
Für mich war der Beantragungsprozess schon sehr zeitaufwändig, was das Raussuchen der Locations und der dazugehörigen DOC’s angeht. Hier stand ich mit mehreren DOCs im Kontakt, die sehr hilfsbereit waren. Ich bekam sogar hier und da Tipps und Karten, wo ich „einfach so“ fliegen darf, obwohl es zunächst so aussah, dass Genehmigungen erforderlich sind oder Flugverbot für Drohnen herrscht. Das waren halt Punkte unmittelbar „neben/an der Grenzen“, wo man dennoch die selben Aufnahmen einfangen kann.
Die unter Euch, die da schon waren und die Drohne geflogen habt, kennt DAS: übt man Drohnenflüge, arbeitet an der Routine in Deutschland/Europa….angekommen in Neuseeland sind die Dimensionen doch ganz anders und vor allem viel größer. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.
Übrigens gibt es natürlich noch viel viel mehr Punkte für attraktive Drohnenaufnahmen in Neuseeland als man bei der Reiseplanung denkt. Und, ich plane stets über Monate intensiv meine Reisen. Aber, wenn man erst einmal dort vor Ort ist….gerade, was Drohnenaufnahme-Motive angeht…….
Hey Peter,
sorry dass Dein Beitrag erst heute auf Sendung geht, aber ich war, wie sollte es anders sein, in Neuseeland. Natürlich wieder mit der Drohne. Auch ich dachte beim ersten mal: Man ist nur einmal im Leben in Neuseeland. So kann man sich irren.
Was ich beobachten konnte: Immer mehr Drohnen sind unterwegs, zum Teil sehr rücksichtslos. Und was mir auch auffiel: Knapp ein Jahr später habe ich deutlich mehr Drohnenverbotsschilder gesehen. Ursache dafür sind sicher die rücksichtslosen Piloten.
Hoffentlich gibt es noch mehr wie Dich, die sich an Regeln halten. Denn nur so können wir auch morgen noch dieses tolle Hobby umsetzen. Die Piloten, denen alles egal ist, vereiteln uns das Hobby. Wenn das so weiter geht dürfen wir demnächst nirgends mehr fliegen und bekommen auch keine Genehmigungen mehr.
Klasse, dass Du auf der legalen Seite unterwegs warst
Hallo Stefan,
super Artikel, sehr hilfreich und gut geschrieben. Ich habe diese Woche einige Locations beantragt, jedoch erst mal eine Zahlungsaufforderung bekommen ohne Info, ob zumindest eine einzige Location aus der Region genehmigt wird. Dazu eine Info, ich sollte doch besser gleich alle Regionen auf einmal bezahlen… Ist das ein normaler Prozess? Dachte nur, ich frage mal, weil du oben schreibst, dass nur für ausgestellte Konzessionen bezahlt wird.
Danke für eine kurze Rückmeldung,
Matthias
Hallo Matthias, Dankeschön für Deine Kommentare.
Ich habe etwas andere Erfahrungen gemacht mit den Anträgen. Ich habe alle Locations in einem Rutsch an die Behörde (DOC) gemailt. Dabei habe ich nur die Orte angefragt, an denen ich auch wirklich fliegen wollte. Innerhalb von kurzer Zeit hat die DOC sich dann um die Verteilung an die passenden Verwaltungsbereiche (also diejenigen, die dann auch die Rechnungen stellen) gekümmert.
Die Verwaltungsbereiche haben dann alle einzeln mit mir Kontakt aufgenommen. Wenn einzelne Ziele bei denen genehmigt wurden, andere jedoch nicht, dann wurde mir die Rechnung gesendet oder gefragt, wie ich zahlen möchte. In einzelnen Fällen wurde ich auch zunächst darüber informiert und gefragt, ob das OK ist und ich dennoch den Antrag aufrecht behalten möchte.
In einem Fall wurden alle Ziele abgelehnt. Abgelehnt ist dabei das falsche Wort. Die Erstprüfung ergab, dass keine Genehmigung möglich ist. Ich hatte die Option, die Entscheidung zur Einzelfallprüfung geben zu lassen, allerdings gleich mit dem Hinweis, dass ich wenig Chancen auf Erfolg habe. Mir wurde gesagt, dass die Gebühr fällig wird, wenn ich die Einzefallprüfung veranlasse. Ich fand das ein sehr faires Vorgehen.
Insgesamt war es bei mir so, dass keine „Gebühr für nix“ fällig wurde. Damit ist das Risiko, solche Anträge zu stellen, recht gering, wenn man ein echtes Interesse hat, zu fliegen. Wer einfach alle vorgeschlagenen Ziele des DOC ankreuzt, muss allerdings damit leben, dass die Rechnung kommt, wenn nur einige davon auch genehmigt werden. Er hat ja alle als „da will ich fliegen angekreuzt“ vermerkt. Finde ich auch fair.
Interessant zu hören, dass es Dir anders ergangen ist. Danke, dass Du das mit uns teilst
Hallo Stefan,
heute kam auch dazu die Antwort aus NZ: „Hello Matthias, You are required to pay the processing fee for each region regardless of the decision.“ Ist in Ordnung für mich, nur als Info für alle anderen.
Viele Grüße
Matthias
ufff… so umständlich verständlich das ganze Thema. Ich werde den Te Araroa gehen. beantrage einfach alle 4 angegebenen regionen mit allen einzelnen unterkategorien mal sehen wie hoch die Rechnung ist am ende….
wie schnell fallen zusätzliche anträge für andere gebiete positiv aus, wenn ich es vor ort beantrage ? hat da jemand erfahrung ?
verdammt kompliziert sich auf den Karten dann zurecht zu finden und die einzelnen gebiet / Tracks zu finden.
Zuviel Aufwand für so wenig Ergebnis.
Habe für 2 Gebiete die Erlaubnis bezahlt und erhalten, allerdings erschließt sich mir noch nicht ganz wi und wo ich dann die geographischen Lagen finden kann.
Hallo Stefan,
sehr informative Seite die mich doch etwas beruhigter werden läßt den Formular Kram zu bewältigen ;).
Deinen Aufruf für das Thema Drone zu sensibilieren untertsütze ich voll und ganz.
Eine Frage: Wenn man einen Startpunkt angibt weil das Gebiet nicht in den Listen der empfohlenen Fluggebiete liegt, darf ich dann nur exakt von dem Punkt aus starten oder wie wird das gesehen?
Wenn ich z.B. auf einer Wanderung bin weiß ich doch noch nicht auf welcher Höhe ich einen schönen und geeigneten Startpunkt finde.
Hallo an alle die noch weiteren Infos hier interessiert sind.
Ich habe mich nun auch an die DOC gewandt um eine Erlaubnis in verschiedenen National Parks zu bekommen.
Mit dem Ergebnis das sämtliche Anfragen abgelehnt wurden da in keinen meiner gewünschten Gebiete eine Flugerlaubnis erteilt wird.
Die DOC hat mir weiter geraten erst gar keinen Antrag in den einzelnen DOC Gebieten zu stellen.
Die Wahrscheinlichkeit sei sehr groß das diese abgelehnt werden würden und ich trotzdem die Gebühr von 65 NZD plus Tax zu bezahlen hätte.
Faktisch gilt damit das Verbot an der gesamten Westküste der Südinsel vom Fjordland Nationalpark im Süden bis hoch zum Abel Tasman im Nordwesten.
Dazu kommen die Flugverbote durch die Marine Mammal Sanctuary. Das betrifft dann die obere Hälfte der Ostküste auf der Südinsel sowie die gesamte Westküste der Nordinsel.