Willkommen im Südosten der Schwäbischen Alb. Auf dem Rückweg aus den bayerischen Alpen hatte ich einen kleinen Verschnaufstopp in Laufweite der Formation „Steinerne Jungfrauen“ geplant. Diese seltsam skurrile Felsen steht im Tal der Brenz. Neben den Steintürmen erheben sich weitere Felsen, die bei Kletterern sehr beliebt sind.

Wie das Bild „Steinerne Jungfrauen, Eselsburger Tal“ entstand

Der Tag begann sonnig und blieb es auch. Das Eselsburger Tal lag etwa hälftig zwischen Abfahrt in Bayern und Ankunft daheim. Daher war der Zeitpunkt (Mittag) leider unvermeidlich. Mittagssonne und wolkenloser Himmel sind keine guten Voraussetzungen für eindrucksvolle. Ich schnappte mir dennoch die Kamera und lieft den Wanderweg runter ins Brenztal zu den Steinernen Jungfrauen.

Als ich bei den Steintürmen eintraf, kletterte eine Climberin am Felsmassiv neben den Jungfrauen empor. Scheinbar eine Anfängerin, denn ihr Partner am Boden gab ihr Anweisungen. Für mich die perfekte Ergänzung für mein Motiv. Und eine Größenreferenz, denn die Steinernen Jungfrauen sind kleiner, als sie wirken würden, wenn kein Mensch im Bild zu sehen wäre.

Ich schoss eine ganze Reihe von Bildern in unterschiedlichen Belichtungen, um die große Dynamik der Mittagssonnenszenerie festzuhalten.

Bildbearbeitung

Ich bin eigentlich kein Freund von getauschten Himmeln. In diesem Fall fand ich es aber unbedingt sinnvoll, den die Ausgangsbilder hatte ich bei strahlend blauem Himmel und Mittagssonne geschossen, das sah nicht spannend genug aus.

Zunächst legte ich vier der Aufnahmen übereinander und richtete sie in Photoshop zueinander aus. Ich maskierte die Ebenen und erstellte so ein manuelles HDR-Bild.

Eine ganze Reihe störender Details retuschierte ich aus dem Bild, unter anderem die ganze Ausrüstung der Kletterer.

Das fertige Bild war… irgendwie unspektakulär, um nicht zu sagen langweilig. Der Himmel war eine weiße Fläche und selbst mit blauem Himmel war das Ergebnis nicht besser. Ich entschloss mich daher, das AI Sky Replacement von Luminar 4 einzusetzen. Da mein Motiv sehr deutlich abgegrenzte Objektkanten hatte, fiel das Ergebnis entsprechend gut aus. Ich entschied mich für „Dramatic Sky 3“. Schnell wurde aber klar, dass der Himmel nicht optimal zu den starken Schlagschatten passt. Da war noch Finetuning nötig.

Zunächst entfernte ich in Photoshop noch einen Busch, bei dem der Himmelsersatz nicht optimal funktionierte. Dann mussten noch einige Halbe im Vordergrund dran glauben.

In Lightroom kamen zwei Radialfilter im oberen Bereich des Bildes zum EInsatz, mit denen ich einen starken Lichteinfall simulierte und damit die starken Schlagschatten im Vordergrund erklären wollte. Ebenfalls in Lightroom legte ich einen Spur durch die Mitte des Bildes hin zu den Kletterern an.

Das fertige Bild bekam in Lightroom seine fertigen Kontrastwerte und den finalen Farblook.

Vorher/nachher-Slider

Equipment

  • Kamera: Canon EOS 5D Mark III
  • Objektiv: EF 24-105mm f/4 L
  • Kameraeinstellung: 1/13-1/100 Sek. Belichtungszeit, ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 24 mm bei Blende 14
  • Sonstige Hardware: Stativ
  • Software: Photoshop CC, Luminar 4 & Lightroom Classic

Location (Kamerastandpunkt)

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