Schloss Lichtenstein, Blick von den Traifelbergfelsen aus.

Der Plan war, das Schloss Lichtenstein von den Traifelbergfelsen aus in einem sensationellen Sonnenuntergangslicht zu fotografieren. Aber manchmal funktionieren Pläne eben nicht so, wie gedacht…

Wie das Bild vom Schloss Lichtenstein Sunset entstand

Als ich nach kurzer Wanderung bei den Traifelbergfelsen gegenüber dem Örtchen Honau in Baden-Württemberg ankam, wurde schnell klar: An diesem Abend würde es keinen atemberaubenden Sonnenuntergang geben. Es würde eigentlich gar nichts geben, außer vielleicht etwas Nieselregen.

Diesiges Wetter am Schloss Lichtenstein
Langweiliger Himmel, Nieselregen – keine Chance auf einen außergewöhnlichen Sonnenuntergang.

Ich suchte mir dennoch einen guten Standort gegenüber dem Schloss Lichtenstein, schnallte das 24-105 mm Objektiv auf, fuhr es ganz aus und machte einige Fotos. Bereits vor Ort wurde mir klar: Die Bilder sind entweder ein Fall für Lightroom & Photoshop – oder für die Tonne.

Bildbearbeitung

Ich übergab das RAW als Erstes an Photoshop. Dort entfernte ich einige störende Baumstämme im Vordergrund. Anschließend setzte ich eine Ebene über das Bild, auf der ich im Modus „negativ multiplizieren“ einige Lichtkanten an Gebäuden und Bäumen in das Bild malte. Mein Ziel war, Licht von rechts in das Bild kommen zu lassen.

Simulation von Lichtkanten auf dem Schloss Lichtenstein
Wenn das Licht später von rechts kommen soll, benötigen die Gegenstände im Bild Lichtkanten.

Ich übergab aus Photoshop heraus eine Ebene mit dem Ausgangsbild an Topaz Sharpen AI. Aus dem Ergebnis maskierte ich nur das Schloss in das Bild. Ziel war eine knackige Schärfe beim Hauptdarsteller Schloss.

Anschließend wanderte das Bild in die Lightroom-Entwicklung. Mithilfe der Himmelsauswahl in Lightroom machte ich aus dem langweilig grauen Himmel eine Art „Sonne bahnt sich einen Weg nach dem Gewitter“. Das klappte überraschend gut.

Um das Schloss von den darunterliegenden Felsen etwas besser zu separieren, änderte ich den Weißabgleich der beiden Bereiche geringfügig.

Um den Weg vom Ausgangsfoto zum fertigen Bild am besten beurteilen zu können, eignet sich das vorher/nachher-Bild ganz gut. Aus dem langweiligen Ausgangsfoto mit diesigem Himmel ist am Ende noch ein ganz passables Bild geworden, ohne dass Bildbestandteile ausgetauscht wurden oder gar ein Skyreplacement stattfand:

Vorher/Nachher-Slider

Equipment

  • Kamera: Canon EOS R5
  • Objektiv: EF 24-105mm f/4L IS
  • Kameraeinstellung: 1/6 Sek., ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 105 mm bei Blende 8
  • Sonstige Hardware: GND-Filter 0.9 soft & Stativ
  • Software: Photoshop, Topaz Sharpen AI & Lightroom Classic

Location (Kamerastandpunkt)

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