Fernbus-Haltestelle Halle

Wer zum Fotografieren nach Halle an der Saale fährt, denkt dabei nicht zwangsläufig an das Ablichten einer Bushaltestelle. Bei mir war Halle eine Zwischenstation auf dem Weg Richtung Norden. Ich hatte dort ein Hotel gebucht und suchte nach einem schnellen Motiv am Abend, um dort nicht nur zu übernachten, sondern auch zu fotografieren.

Beim durchscrollen von möglichen Motiven blieb ich an dieser futuristischen Fernbus-Haltestelle Halle hängen. Sowas hatte ich noch nicht gesehen.

Wie das Bild der Fernbus-Haltestelle Halle entstand

Schon vor der Anfahrt meines Ziels fragte ich mich, ob die Haltestelle wohl jeden Abend illuminiert sein würde. Und bis wann. Und wie viel dort vor Ort los sein würde. Ich fand keine Möglichkeit, das schon im Vorfeld abzuchecken. Also versuchte ich es auf gut Glück.

Tagelang hatte ich mit „schönem Wetter“ zu kämpfen: blauer Himmel, Sonnenschein, Langeweile. Auch für diesen Abend war kaum Bewölkung vorausgesagt. Doch ich hatte Glück: Kurz vor Sonnenuntergang zog ein Gewitter auf. Der Himmel wurde immer dunkler und versprach, interessante Strukturen.

Ein Gewitter zieht über der Fernbus-Haltestelle Halle auf.
Kurz vor Sonnenuntergang dunkelte sich der Himmel ein: Ein Gewitter zog auf.

Während ich noch die richtige Position für meine Kamera suchte, gesellte sich Thomas Hankel zu mir, der an diesem Abend dasselbe Motiv fotografieren wollte. Wir beide waren viel zu früh an der Haltestelle, der Himmel hatte noch Tageslicht und die Lichtleisten der Anlage waren noch ausgeschaltet. Zeit, für einen kleinen Fachchat unter Hobbyfotografen, um die Wartezeit zu verkürzen.

Eine Stunde später war die blaue Stunde angebrochen, das Licht der Haltestelle ging an und gleichzeitig begann es zu regnen. Gar nicht so einfach, bei diesem Wetter Langzeitbelichtungen einzufangen. Nach jeder Aufnahme ging der bange Blick zum Objektiv: War es von Regentropfen verschont geblieben?

Die eigentliche Herausforderung war jedoch der Straßenverkehr: Direkt vor unseren Kameras kamen Besucher des Bahnhofs vorbei und auch die Fernbusse mussten an uns vorbei.

Schnell weg da: Der Bus kommt!

Mit meinen 40-70 Sekunden Belichtungszeit musste ich immer wieder abbrechen, das Stativ vom Weg nehmen und Fahrzeuge passieren lassen. Danke schön an dieser Stelle an den einen oder anderen Busfahrer, der uns signalisierte, wir sollen noch zu Ende knipsen und erst danach verschwinden 😉

Zur Kamera auf dem Stativ rennen, zugreifen, an den Straßenrand sprinten. Bei laufender Belichtung kam dabei kunstvolles Zeug heraus 🙂

Bildbearbeitung

Das Bild habe ich komplett in Lightroom entwickelt. Wer sich den Vorher-/Nachher-Slider anschaut, sieht, dass keine extremen Eingriffe in das Bild passiert sind. In erster Linie habe ich die Farben gesteuert und die Helligkeit auf die Bildmitte gerichtet. Links habe ich einige störende Elemente am Bildrand entfernt.

Equipment

  • Kamera: Canon EOS R5
  • Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
  • Kameraeinstellung: 71 Sek., ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 8
  • Sonstige Hardware: GND-Filter, ND-Filter & Stativ
  • Software: Lightroom Classic

Location (Kamerastandpunkt)

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