Neckarbrücke Zwingenberg

Erst im Jahr 2011 entstand die einspurige Neckarbrücke Zwingenberg im Odenwald. Das 216 Meter überspannende Bauwerk erhitzt seitdem die Gemüter. Man kann die Fußgänger- und Fahrradfahrerbrücke (einspurig auch Autos) wohl nur lieben oder hassen, da es an einer landschaftlich sehr reizvollen Stellen den Neckar quert. Für mich kam es gerade recht nach einer Wanderung in der Wolfsschlucht. Das letzte Schiff war lange zuvor vorbeigefahren und das Wasser hatte sich beruhigt. Zeit, die Kamera auszupacken…

Neckarbrücke Zwingenberg

Wie das Bild der Neckarbrücke Zwingenberg entstand

Möchte man an dieser Stelle eine schöne Spiegelung einfangen, ist Geduld gefragt. Neben Windstille ist auch eine große zeitliche Lücke zwischen zwei Schiffen notwendig. Mit beidem hatte ich Glück.

Als Standort hatte ich mir eine kurze Slipanlage in der Nähe des Wohnwagenstellplatzes, gleich neben der Brücke, gesucht. Da das Wasser wunderbar ruhig war, konnte ich mir eine Langzeitbelichtung und damit das Stativ sparen.

Der Dynamikumfang der Szene war riesig, die Sonne verschwand gerade hinter den Bäumen. Dennoch vertraute ich meiner R5, dass sie das wohl alles in einem RAW unterbringen würde. Zurecht, wie sich später zeigen würde. Der vorher/nachher-Slider weiter unten zeigt, wie viel aus einem augenscheinlich unterbelichteten R5-RAW herauszuholen ist.

Bildbearbeitung

Beim ersten Blick auf das RAW am Rechner daheim wurde mir ganz schummrig: Meine Güte, war das dunkel. Dann das Hochziehen von Belichtungs- und Tiefenregler und dieser erstaunliche Moment, wenn aus dem tiefdunklen Bereich doch noch Details ohne großes Rauschen sichtbar werden.

Mit der Grundhelligkeitsabstimmung übergab ich das Bild an Photoshop. Dort retuschierte ich all die Dinge weg, die im Originalbild an mir vorbeigeschwommen sind. Um die Betonrampe unten links im Bild nicht wegretuschieren zu müssen, generierte ich in Photoshop mit dem Renderfilter einen Baum.

Mehr Grün im Bild: Mit dem Renderfilter in Photoshop geht das mit wenigen Mausklicks, vorausgesetzt, es ist kein Superrealismus gefragt.

Dessen Krone wurde mein Gebüsch, dass ich mit mehreren Weichzeichnungsfiltern in die Ränder des Bildes setzte. Die Straße und die Boote am Anleger im rechten Teil des Bildes entfernte ich, indem ich dort den Uferbereich links der Brücke wiederholte.

Zum Schluss bekam das Bild seinen Farblook in Lightroom.

Vorher/nachher-Slider

Equipment

  • Kamera: Canon EOS R5
  • Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
  • Kameraeinstellung: 1/40 Sek., ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 9
  • Sonstige Hardware: Polfilter
  • Software: Photoshop & Lightroom Classic

Location (Kamerastandpunkt)

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