Inhalt dieses Beitrags
Ich hatte Fotos vom Eas Mor Wasserfall gesehen (richtig geschrieben: Eas Mòr). Deshalb wollte ich unbedingt an diesen Ort, um eigene Bilder zu schießen. Aber schon die Anreise war für mich als Schottland-Erstbesucher nicht ganz einfach, denn es gibt einen zweiten, gleichlautenden Wasserfall auf der Isle of Arran. Da kann man schon mal in die falsche Richtung reisen. Dieser hier jedoch liegt, mit dem Auto gut zu erreichen, aber der Isle of Skye.
Wie das Bild des Eas Mor Waterfall entstand
Mit dem Auto fährt man die lange, einsame Straße entlang, um den Eas Mor Wasserfall zu erreichen. Tipp: Wer die Fairy Pools besucht hat, muss einfach nur ein paar Kilometer Richtung Meer fahren.
Auf Höhe der Glen Brittle Mermorial Hut gibt es eine Parkmöglichkeit und einen guten Ausgangspunkt für die Wanderung.
Der Weg zum Eas Mor ist etwa 20 Minuten Lang. Es führt durchgehend bergauf. Mit großem Fotobesteck auf dem Rücken kommt man ganz schön ins Schwitzen. Die Aussicht da oben belohnt aber für jegliche Mühe.
Als ich die Schlucht erreichte, den der Fluss Allt Coire na Bannachdich dort in die Landschaft geschnitten hat, war gerade ein Gewitter über die Hochebene hinweg gezogen. Die dicken Gewitterwolken hingen immer noch im Hintergrund und verdeckten den Gipfel des Bergs Sgùrr Dearg. Der Gipfel vom Sgùrr na Banachdaich hingehen war zu sehen. Eine dramatische Wetterstimmung. Ich baute schnell die Kamera auf, denn immer mehr Wolkenlücken sorgten für Sonnenschein – und der passte nicht zu meinem Motiv.
Ich machte unterschiedliche Bilder, probierte verschiedene Positionen aus. Hin und wieder liefen mir Wanderer ins Bild, die auf dem Plateau rechts im Bild stehen blieben. Von dort aus steht man dem Wasserfall direkt gegenüber.
Übrigens: Wer nach der Wanderung etwas entspannen möchte, sollte noch ein paar Kilometer weiter fahren bis zum Glenbrittle Campsite & Cafe. Dort gibt es guten Kaffee und nette Leute.
Kleiner Funfact am Rande: Wir haben dort an diesem Tag einen portugiesischen Wasserhund gesehen, denn so einer gehört zum Cafe. Nur weniger Monate danach zog einer in unseren Haushalt ein. Wir hatten uns vor Ort in diese Rasse verliebt.
Bildbearbeitung
Die erste Version des Bildes war eine halbautomatische Bearbeitung mit Lightroom. Das Ergebnis war eine schöne Erinnerung, hat es jedoch nie zur Veröffentlichung hier im Blog geschafft.
Heute nahm ich mir das Motiv erneut vor. Als Erstes erweiterte ich die Szenerie, indem ich drei Bilder in Photoshop exportierte und dort zu einem Panorama montierte. So gewann ich etwas mehr Breite und auch mehr Himmel.
Auf einem Bild fand ich einen Wanderer, der Richtung Wasserfall schaute. Die Person hinter ihm ließ sich leicht heraus retuschieren, deshalb nahm ich ihn als Person (und damit Größenreferenz) im Bild.
Um Tiefe zu erzeugen und gleichzeitig den Blick zu leiten, setzte ich unten rechts und links Wiederholungen der Bäume im Bild als unscharfes Blätterwerk ins Bild. Ich zeichnete einige Lichtkanten nach und dunkelte ein paar Bereiche ab. Im Bereich des Wasserfalls fügte ich mit einem Wolkenpinsel Gischt hinzu.
Ich habe eine kleine Animation gebaut, die den Weg zur fertigen Photoshop-Arbeit zeigt:
Anschließend übergab ich das Bild an Lightroom. Neben einem Farblook (über die Kalibrierung) sorgte ich zunächst für einen dunklen Bildlook. Anschließend hellte ich selektiv im Bereich des Wasserverlaufs wieder auf. Zum Schluss erzeugte ich mit einem Radialfilter den Lichteffekt beim Wanderer.
Durch die Verzerrungen im Bild funktioniert der vorher/nachher-Slider dieses Mal nicht ganz so gut, ich poste ihn dennoch:
Vorher/nachher-Slider
Equipment
- Kamera: Canon EOS 5D Mark III
- Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
- Kameraeinstellung: Drei separate Aufnahmen, 0,6 Sek., ISO 100, manueller Modus
- Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 22
- Sonstige Hardware: Stativ
- Software: Lightroom Classic & Photoshop CC