Einer der schönsten Orte für einen Sonnenuntergang im Harz ist der Hexentanzplatz oberhalb von Thale. Die Sonne geht dort über dem Bodetal unter. Auf dem gegenüberliegenden Plateau kann man den Aussichtspunkt Rosstrappe erkennen. Mit etwas Glück kannst Du von dort aus sogar den Brocken sehen.

Sonnenuntergang hinter dem Brocken - vom Hexentanzplatz in Thale aus gesehen
Die Sonne geht im Sommer hinter dem Brocken unter. Bei guter Fernsicht kannst Du das vom Hexentanzplatz aus beobachten.

Aber Achtung: Es gibt ein paar Dinge zu beachten, wenn Du die Szenerie auf den Sensor bannen möchtest.

Anfahrt zum Hexentanzplatz in Thale

Der Hexentanzplatz ist auf Massentourismus ausgelegt. Entsprechend gut ist er zu erreichen: Du kannst den riesigen Parkplatz nutzen und bist von dort aus mit wenigen Schritten an der Felskante.

Der Parkplatz ist kostenpflichtig. Als ich nach 20 Uhr mein Ticket bezahlen wollte, fiel mir auf, dass die Schranke offen stand. Ich konnte also gratis parken. Ich weiß nicht, ob das jeden Abend so funktioniert.

Den Sonnenuntergang am Hexentanzplatz fotografieren

Im September geht die Sonne fast genau hinter dem Brocken unter. Durch das Mittelgebirge, dass Dir im Weg steht, solltest Du die Sonnenuntergangszeiten mit etwas Zugabe rechnen. In meinem Fall war die Sonne etwa 20 Minuten vor der kalkulierten Zeit für die Ebene verschwunden.

Wenn Du den Himmel und die Schlucht zusammen auf ein Bild bannen möchtest, ist ein kerniges Weitwinkelobjektiv gefragt. Das Gebäude des Restaurant Königsruhe im Bodetal sollte nicht zu sehr am unteren Bildrand sitzen. Ich habe mit 17 Millimeter (mein Minimum) fotografiert, das hat gerade eben ausgereicht.

Mit einem graduellen ND-Filter kannst Du die Dynamik des Sonnenunterganges besser einfangen. Der Horizont ist relativ gerade, die Szenerie eignet sich also gut für den Einsatz von Verlauffiltern. Auch ein Reverse-GND-Filter ist denkbar.

Eine Kamera mit Grauverlauffilter
Mit einem Grauverlauffilter kannst Du den großen Dynamikumfang der Szenerie besser in den Griff bekommen.

Um möglichst senkrecht in das Tal fotografieren zu können, zählt beim Stativ jeder Zentimeter Höhe. An der Abbruchkante zum Tal läuft nämlich ein Metallgeländer, hinter das Du nicht legal kommst. Nimm Dein höchstes Stativ mit und fahr es komplett aus.

Eine Kamera auf einem Stativ fotografiert das Bodetal vom Hexentanzplatz aus
Ein Metallgeländer trennt Dich von der Felskante.

Wie mein Bild vom Hexentanzplatz Sonnenuntergang entstand

Ich habe in den 30 Minuten vor und nach dem Sonnenuntergang am Hexenplatz etwa 120 Bilder geschossen. Die meisten davon waren Bracketingsequenzen, also schnell hintereinander geschossenen Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten.

Für das finale Bild habe ich vier Aufnahmen ausgewählt und in Photoshop kombiniert. Es waren die Bilder mit dem interessantesten Himmel und eines, mit dem ich das Tal nach unten verlängern konnte. Ich richtete die Bilder per „bearbeiten | Ebenen automatisch ausrichten“ zueinander aus und kombinierte die durch Masken.

Mit der jeweilig dunkelsten und hellsten Ebene verstärkte ich die Lichtkanten und Schatten, also so eine Art Dodge & Burn.

Da mir vor Ort etwas Weitwinkel am Objektiv fehlte, erweiterte ich das Bild in Photoshop noch etwas per „verflüssigen“.

Die Kontrastanpassungen und den Farblook bekam das Bild in Lightroom. Auch den Dunst in der Ferne fügte ich dort hinzu. Mit dem Vorher/nachher-Slider kannst Du den Weg vom Ausgangsfoto bis zum fertigen Bild sehen:

Equipment

  • Kamera: Canon EOS 5D Mark III
  • Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
  • Kameraeinstellung: verschiedene Belichtungszeiten, ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 7,1
  • Sonstige Hardware: GND-Filter 0.9, Polfilter & Stativ
  • Software: Lightroom Classic & Photoshop CC

Location (Kamerastandpunkt)

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