Ein Fahrt zum Lake Wanaka lohnt sich von Queenstown aus schon alleine wegen der Naturschutzgebiete Pisa Conservation Area und Cardrona River Strips. Man durchquert sie, wenn man der Crowne Range Road folgt.

Tolle Landschaft zwischen Queenstown und Lake Wanaka

Am Wanaka See angekommen kann man ein seltsamen Phänomen erleben. In den letzten paar Jahren hat dort ein Baum einen erstaunlichen Boom erlebt, nachdem er einen eigenen Hashtag bekam: #thatwanakatree. Nun zieht es dort täglich hunderte von Touristen hin, die ein Foto von der Bruchweide im Wasser machen wollen:

Ganz schön was los am Wanaka Tree

Weil der Ansturm immer größer wird und manche Besucher ziemlich seltsame Sachen mit der Pflanze anstellen, sind sogar Warntafeln am Strand aufgestellt worden.

Keinen Blödsinn machen: #thatwanakatree

Die beste Zeit für einen Besuch für Fotografen ist hier selbstverständlich der frühe Morgen oder der Sonnenuntergang. Leider passte die Location zeitlich nur gegen Mittag in meine Tour, also bei fast senkrechter Sonneneinstrahlung. Immerhin: Als ich ankam war kaum Wind in der Luft. Das war meine Chance für eine Langzeitbelichtung, denn die Blätter des Baumes bewegten sich nicht.

Ich platzierte mich mit meinem Stativ und meiner Kamera mit aufgesetztem ND-Filter auf dem Steinstrand. Die größte Herausforderung war es, ein 60-Sekunden-Zeitfenster zu finden, währenddessen mir kein anderer Besucher in Bild lief. Und währenddessen mir keine Drohne ins Bild flog. Denn Drohnen in Neuseeland sind ein echtes Thema – wie wohl überall auf der Welt.

60 Sekunden kein Mensch im Bild: Eine Herausforderung

Nach etwa 30 Versuchen schaffte ich das endlich. Ich hatte den Baum und eine glatte Wasseroberfläche im Kasten. Der Wasserstand war recht niedrig. Toll, weil der Baum komplett aus dem Wasser ragte. Blöd, weil die Steine im Vordergrund ziemlich ablenkten. Ich kombinierte das Foto daher mit einer anderer Aufnahme des Baumes aus einem anderen Winkel, um ausschließlich Wasser im Vordergrund zu haben. Um die Gesamtwirkung des Bildes etwas dramatischer zu gestalten, erhöhte ich die Gebirge rechts und links. Mit Hilfe von lokalen Anpassungen in Lightroom verstärkte ich die Kontraste im Vordergrund und ich arbeitete das Blau des Sees stärker heraus.

Den Weg vom Originalfoto zum fertigen Bild zeigt der vorher/nachher-Slider ganz gut:

Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF 70-300 f/4-5,6 L
Kameraeinstellung: 65 Sek., ISO 100, manueller Modus
Objektiveinstellungen: 58 mm bei Blende 11
Zubehör: ND-Filter, Stativ
Software: Lightroom Classic CC & Photoshop CC

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