Das Museum Marta in Herford (Außenansicht)

Um ehrlich zu sein: Ich hätte so ein Gebäude nicht in Herford vermutet. Die „dekonstruktive Architektur“ von Frank Gehry findet sich in Los Angeles, Bilbao, Las Vegas, Abu Dhabi, New York City oder Düsseldorf. Aber in Herford?

Der Eingangsbereich des Marta in Herford.

Ich hatte Bilder der Fassade des Marta in Herford im Netz entdeckt. Das wollte ich mit eigenen Augen sehen. Also nutzte ich die nächste Gelegenheit, als ich in der Nähe der westfälischen Stadt mit 65.000 Einwohnern war. Leider konnte ich die Uhrzeit aus Termingründen nicht frei wählen. Und deshalb kam es, wie es für Fotografen immer kommt, wenn sie nicht planen können: Ich kam bei Sonnenhöchststand vor dem Marta an – und ich fand beinahe vollständig blauen Himmel vor.

Oh Himmel! Alles Blau. Das schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten ein und schreit nach aufwendiger Nachbearbeitung.

Gestaltungsmöglichkeiten wie ziehende Wolken waren damit zu späterer Photoshoparbeit (Kombi aus mehreren Bildern) verurteilt.

Wie das Bild des Marta in Herford entstand

Ich baute meine Kamera auf und experimentierte mit verschiedenen Varianten. Auch extreme Belichtungszeiten mit 5 Minuten und mehr waren dabei, um den wenigen Wolken, die sich kaum bewegten, irgendeine Dynamik einzuhauchen.

Anderthalb Stunden lang versuchte ich, alles mögliche Interessante vor dem Marta in Herford einzufangen.

Auf einer der Aufnahmen standen zwei Frauen längere Zeit links vor der Fassade. Eine der beiden nahm dabei eine Haltung ein, die aussah, als würde sie die Fassade betrachten. Dazu gelang mir ein Bild eines hellen vorbeifahrenden Autos mit einem schönen Verwischer.

Nach anderthalb Stunden verließ ich den Ort mit einem großen Fragezeichen: Würde es gelingen, aus dieser Vielzahl von Bildvariationen ein eindrucksvolles Bild zu bauen?

Bildbearbeitung

Ich suchte mir zunächst die Einzelaufnahmen mit interessanten Details zusammen. Ein vorbeifahrendes Fahrzeug, die Frau, die zum Gebäude schaut, verschiedene Wolkenzüge am Himmel. In Photoshop legte ich die übereinander und maskierte sie zueinander.

Anschließend begann die Arbeit an den Details. Ich retuschierte störende Details und verwitterte Mauerbereiche. Besonders wichtig war der unruhige Schatten im Bereich der Fahrbahnkante, die ich begradigte.

Zum Schluss verstärkte ich die Gebäudewellen mit etwas Dodge & Burn. Ich übergabe das Photoshop-Dokument in Lightroom und gab dem Bild dort den letzten Farb- und Kontrastschliff.

Den Weg vom Ausgangsfoto zum fertigen Bild zeigt der vorher/nachher-Slider relativ gut:

Vorher/nachher-Slider

Equipment

  • Kamera: Canon EOS R5
  • Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
  • Kameraeinstellung: Verschiedene Kameraeinstellungen bei verschiedenen miteinander kombinierten Aufnahmen, ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 17 mm, unterschiedliche Blenden
  • Sonstige Hardware: Stativ, mehrere unterschiedliche ND-Filter und Pol-Filter
  • Software: Lightroom Classic & Photoshop

Location (Kamerastandpunkt)

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