Inhalt dieses Beitrags
Es war stürmisch an diesem Morgen beim Castlepoint Lighthouse im Osten der Nordinsel von Neuseeland. Deshalb war auch an den ursprünglichen Plan, eine Langzeitbelichtung nicht im Traum zu denken. Dennoch wollte ich diesen Morgen und die schöne Wolkenfahne im Bild festhalten. Ich musste etwas tricksen.
Wie das Bild vom Castlepoint Lighthouse Sunrise entstand
Keine Ahnung, welche Windgeschwindigkeit an diesem Morgen herrschte. Ich würde es „Sturm“ nennen. Mein prall gefüllter Fotorucksack wehte auf jeden Fall einfach weg, weshalb ich ihn besser auf dem Rücken herumtrug.
Kamera und Stativ wären vom Wind einfach weggetragen worden, wenn ich mich nicht mit dem ganzen Körper darauf gestemmt hätte. Nachdem ich die Idee der Langzeitbelichtung aufgegeben hatte, war der Plan nun, die große Dynamik der Szenerie mit drei unterschiedlich belichteten Aufnahmen festzuhalten. Ich machte ein gutes Dutzend Dreier-Aufnahmen. Doch schon auf der Kamera sah ich: Die meisten waren verwackelt.
Irgendwann ging es bei diesem Motiv und dem Sturm gar nicht mehr um die Planung einer Aufnahme, sondern nur noch darum, zumindest ein brauchbar belichtetes, unverwackeltes Bild mit nach Hause zu bringen. Und bei genau einer Aufnahme war das auch gelungen: Sie war scharf und ausgewogen belichtet.
Bildbearbeitung „Castlepoint Lighthouse Sunrise“
Wegen des Sturms an diesem Morgen könnte ich das Objektiv vor Ort nicht wechseln. Auch traute ich mich nicht, die Filter abzunehmen, das Zeugt wäre mir garantiert weggeflogen. Ich stand also mit meinem Weitwinkelobjektiv vor dem Turm und entsprechen schief standen Turm und Horizont zueinander. Mit den geometrischen Korrekturtools von Lightroom milderte ich das etwas ab. Zusätzlich versuchte ich, in Photoshop mit dem Verflüssigen-Filter, den Turm gerade hinzustellen und gleichzeitig den Horizont horizontal zu halten. In Photoshop kam auch noch eine Erweiterung links und oben hinzu.
Ein Blendenstern wäre schön gewesen, aber weiter als Blende 10 traute ich mir vor Ort nicht zu schließen (falscher Filter vor der Linse, Wind, Spray). Deshalb setzte ich Photoshop das Bild einer fotografierten Leuchte im Modus negativ multiplizieren ins Bild. Auf die rechts Seite des Leuchtturms und auf alle lichtbeschienen Dinge im Bild malte ich noch etwas zusätzliches Licht ein.
Einige Passanten retuschierte ich aus dem Bild. Unter anderem auch Ines und Toni, die gerade dieses Bild vorbereiteten.
Farben und Kontraste des Bildes entstanden zum Schluss in Lightroom.
Vorher/nachher-Slider
Equipment
- Kamera: Canon EOS 5D Mark III
- Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
- Kameraeinstellung: 1/100 Sek., ISO 800, manueller Modus
- Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 10
- Sonstige Hardware: GND-Filter, (unsinniger) ND-Filter & Stativ
- Software: Lightroom Classic & Photoshop CC