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Die Hafeneinfahrt Mole Warnemünde besitzt zwei kleine Leuchttürme. Wenn Du den Sonnenuntergang dort festhalten möchtest, solltest Du die Mole im Osten und den roten Leuchtturm als Motiv wählen.
Anfahrt zum Ostmole in Warnemünde, einem Ortsteil von Rostock, ist abhängig davon, von welcher Seite Du Dich näherst. Kommst Du von Westen, solltest Du genug Zeitpuffer einplanen, denn Du hast noch einen Fährfahrt mit der Warnow-Fähre zur Hohen Düne vor Dir. Die aktuellen Fährfahrpläne findest Du hier. Du kannst einfach auf die Fähre fahren, bei der Zufahrt zahlst Du einen kleinen Betrag.
Wenn Du von Osten her anfährst (oder wenn Du gerade mit der Fähre angekommen bist), steuerst Du den riesigen Parkplatz „Yachthafen Hohe Düne“ an (Google Maps). Dort stellst Du Dein Auto ab und läufst zu Fuß noch etwa 10-15 Minuten bis zum roten Leuchtturm.
Die Mole in Warnemünde fotografieren
Ich empfehle Dir die Ostmole als Standort und den Sonnenuntergang als Zeit für Dein Foto. Der Grund: Wenn Du den geschwungenen Verlauf der Mole als Linienführung zum roten Leuchtturm nimmst, bekommst Du links im Bild den grünen Leuchtturm des Westmole mit ins Bild und die Sonne geht zwischen den beiden unter.
Um eine gute Position zu bekommen, musst Du eventuell auf die Steine der Mole steigen. Sei vorsichtig: Man kann zwar gut darauf laufen, vorausgesetzt sie sind trocken. Wenn Dir jedoch etwas zwischen die Steine fällt, ist es wahrscheinlich unwiederbringlich verloren.
Ich rate Dir, nicht zu weit an den Rand Richtung Wasser zu gehen. Es fahren große Schiffe in den Hafen ein, die Bugwellen können Dir eine unliebsame Überraschung bescheren.
Um die Dynamik vor Ort einzufangen und die Wasseroberfläche schön samtig glatt zu bekommen, solltest Du ein Stativ und einen ND-Filter für eine Langzeitbelichtung dabei haben. Vielleicht sogar zusätzlich einen Grauverlauffilter.
Rechne mit anderen Menschen, die Dir ins Bild laufen. Auf den Steinen sitzen manchmal auch Angler. Nimm Dir also Zeit, um den richtigen Schuss mit möglichst wenig Menschen zu bekommen.
Wie mein Bild von der Mole in Warnemünde entstand
Ich war mal wieder zu spät. Schon bei der Anfahrt musste ich mit ansehen, wie der Himmel fantastische Farben zeigte. Ich war aber auf der falschen Seite und musste noch mit der Fähre übersetzen. Während die Fähre herüber tuckerte, wurde der Himmel immer dramatischer.
Am Parkplatz angekommen rannte ich los. Ich suchte mir eine Position an der Mole, die für die Bilder nicht optimal war, denn der Weg war im Weg. Weil das Himmelsschauspiel zu enden drohte, wollte ich nicht das zeitliche Risiko eingehen, erst noch eine Stelle auf den Steinen zu finden. Also schoss ich vom Weg aus einige Bilder, als plötzlich die Fähre einfuhr. Ich machte eine Serie mit Bildern von jeweils 4 Sekunden Belichtungszeit.
Später am Rechner nahm ich eine andere Aufnahme hinzu, die ich später auf den Steinen gemacht hatte. So ließ ich den Weg verschwinden.
Da die Sonne im Originalbild ausgebrannt war, baute ich mit Photoshop an die Stelle, wo sie unterging, eine neue Sonne ein. Anschließend malte ich eine ganze Reihe von Lichteffekten in das Bild, um eine stimmige Gesamtbeleuchtung herzustellen. Störende Personen stempelte ich aus dem Bild.
Das fertige Bild bekam seine Kontrast- und Lichtstimmung zum Schluss in Lightroom. Der vorher/nachher-Slider zeigt den Weg zum fertigen Bild:
Equipment
- Kamera: Canon EOS 5D Mark III
- Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
- Kameraeinstellung: 4 Sek., ISO 50, manueller Modus
- Objektiveinstellungen: 23 mm bei Blende 16
- Sonstige Hardware: GND-Filter 0.9 & Stativ
- Software: Lightroom Classic & Photoshop CC
Kommentare
Ein großartiges Foto. Auch die anderen Fotos, die ich mir bisher angeschaut habe, gefallen mir sehr gut. Besonders liebevoll finde ich aber, dass Du für andere Weltenbummler gleich genau erklärst wie man am besten hinkommt, wo man parken kann, und andere nützliche Tips. Das hat mir bei meinem Urlaub um und bei Nienhagen sehr geholfen. Zusätzlich die Möglichkeit den ‚Vorher-/Nachher‘-Regler zu verwenden finde ich eine super Sache. Es beruhigt mich ungemein, dass die Fotos eben nicht ’so‘ aus der Kamere kommen. Ich hoffe Du hast weiterhin viel Freude mit Deinen Fototrips und lässt uns teilhaben. Grüße aus Hamburg.