Wer an die Toskana denkt, sieht nahezu automatisch sanfte Landschaften, in denen sich hügelige Felder bis zum Horizont erstrecken, mit einem alten Steinhaus hier und da. In den meisten Köpfen werden diese Landschaften von Dunst oder Nebel durchzogen.

Um so ein Bild machen zu können, muss man früh aufstehen. Eine Chance auf Nebel hat man in der Toskana nämlich nur morgens. Tagsüber brennt im Spätsommer die Sonne vom Himmel und beseitigte jede Form von überflüssiger Luftfeuchtigkeit. Ich entschied mich für die Region rund um Pienza als frühmorgendliches Zielgebiet und hoffte auf gute Bedingungen. Doch auch frühes Aufstehen bringt keine 100%-Nebel-Garantie: Beim ersten Versuch sah ich völlig dunstlose Landschaften mit einem Fernblick bis zum Horizont.

Fotografieren in der Toskana: Nicht immer zeigt sich der gewünschte Nebel

Ich ließ mich nicht entmutigen und startete am darauf folgenden Morgen einen neuen Versuch. Wieder in der Region rund um Pienza. Und dieses mal hatte ich Glück: Die typischen Schwaden zogen durch die sanften Hügelketten und präsentierten die Toskana so, wie ich sie ablichten wollte. Teilweise war so viel Nebel im Spiel, dass meine Hauptdarstellerin, die Podere Belvedere in der Nähe von , kaum noch zu sehen war.

Verschwindet fast völlig im Nebel: Die Podere Belvedere in der Nähe von San Quirico d'Orcia

Ganz am Ende meiner Fotosession hatte ich dann doppelt Glück: Ein Bündel Sonnenstrahlen fiel durch den Himmel, der kurzzeitig aufriss. Ich machte eine Belichtungsserie, um den vollen Dynamikumfang der Szene festhalten zu können.

4 unterschiedliche Belichtungen, um den Dynamikumfang morgens in der Toskana einzufangen

Die Serie verrechnete ich in Lightroom. Das Ergebnisbild war mir noch nicht weitläufig genug. Vor Ort war mehr Weite jedoch nicht möglich, weil rechts und links Industrieanlagen zu sehen waren. Und selbst wenn die nicht dort gewesen wären: Ich hatte das falsche Objektiv drauf, um weitwinkliger zu fotografieren. Der glückliche Moment (Sonnenstrahlen!) ließ jedoch keinen Objektivwechsel zu, Eile war geboten. Deshalb erweiterte ich die Landschaft nachträglich rechts und links geringfügig in Photoshop. Auch beseitigte ich störende Elemente, wie z.B. Strommasten.

Die Farb- und Dynamikanpassung erfolgte ausschließlich in Lightroom. Im Vorher/Nachher-Vergleich kann man recht gut erkennen, was so alles gemacht wurde:

Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Objektiv: EF 70-300mm f/4-5,6 L
Kameraeinstellung: 4 Bilder zw. 1/800 und 1/50 Sek., ISO 320, manueller Modus
Objektiveinstellungen: 70 mm bei Blende 10
Software: Lightroom CC, Photoshop CC

Schreibe einen Kommentar