Inhalt dieses Beitrags
Vielleicht zählt Duisburg in Nordrhein-Westfalen nicht zu den Top-Zielen für deutsche Urlauber. Umso mehr lohnt es sich, mal einen Blick auf den Bereich des alten Industriehafens zu werfen. Dieser Zeuge der industriellen Revolution hat längst seine ursprüngliche Aufgabe verloren und ist nun ein Industriemuseum und Rahmen für pulsierendes Leben.
Das daraus entstandene Büro-, Shopping- und Gastroareal nennt sich heute „Innenhafen Duisburg“ und enthält die Five Boats nur als eines von vielen optischen Highlights.
Wie das Foto der Five Boats entstand
Dieses Bild ist eine geplante Aufnahme. Auf meiner Deutschland-Rundtour hatte ich einen Stopp in Duisburg eingeplant, um am nächsten Morgen die Skulptur „Tiger & Turtle“ abzulichten. Den Duisburger Innenhafen wollte ich besuchen, um die Five Boats in der blauen Stunde zu fotografieren.
Ich hätte mir ein paar Wolken gewünscht, so aber war es ein Abend mit beinahe wolkenlosem blauen Himmel.
Ich baute meine Kamera auf und warte ziemlich lange auf die Beleuchtung des Gebäudes. Die Häuser der Umgebung waren längst angestrahlt, die Five Boats jedoch blieben dunkel. Schon dachte ich, die Beleuchtung wäre vielleicht dauerhaft deaktiviert. Schließlich hatte der Ukraine-Krieg eine Schaufensterbeleuchtungsdiskussion in Deutschland in Gang gesetzt. Dann jedoch wurde es hell bei den Five Boats.
Passend zum russischen Angriff auf die Ukraine war die Farbgebung umgestellt worden. Als Solidaritätsbekundung waren die Verbindungsgänge in den Farben der ukrainischen Flagge beleuchtet.
Der Himmel war schon recht dunkel und die Lichter am Haus und im vorgelagerten Marina im Verhältnis extrem hell. Um die große Dynamik im Bild festhalten zu können, schoss ich einige Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten. Außerdem setzte ich einen leichten Grauverlaufsfilter vor das Objektiv.
Bildbearbeitung
Die Bildbearbeitung dieses Bildes war unspektakulär. Haupt Bearbeitungsvorgang war das Übereinanderlegen dreier Belichtungsvarianten. Die Helle im Hintergrund, darüber eine dunkle, aus der ich die Lichter im Bild zurückholte und dazwischen eine mittlere, mit der ich einzelne Bereiche gezielt etwas nachdunkeln konnte.
Das entstandene Sandwich gab ich als PSD-File zurück an Lightroom. Hier kamen der finale Farblook und die letztendlichen Kontrastwerte zustande.
Den Weg von einem der Ausgangsfotos zum fertigen Bild kann man im vorher/nachher-Slider ganz gut erkennen:
Vorher/nachher-Slider
Equipment
- Kamera: Canon EOS R5
- Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
- Kameraeinstellung: 21, 81 & 106 Sek., ISO 200, manueller Modus
- Objektiveinstellungen: 19 mm bei Blende 7,1
- Sonstige Hardware: GND-Filter, ND-Filter & Stativ
- Software: Lightroom Classic & Photoshop