Inhalt dieses Beitrags
Grob beschrieben liegt die Burg Kriebstein zwischen Leipzig und Dresden in Sachsen. Gegründet wurde sie bereits im 14. Jahrhundert, ihr derzeitiges Aussehen erhielt sie recht schnell danach. Sie ist also eine Burg, sie es so wie sie dasteht schon sehr lange gibt – im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen.
Fotografisch reizvoll ist die Burg, weil sich der Fluss Zschopau um die Burg herum schlängelt und damit mehrere reizvolle Perspektiven ermöglicht.
Auf der Website beschriebt die Burg sich selbstbewusst als „schönste Ritterburg Sachsens“.
Wie das Bild der Burg Kriebstein entstand
Ich hatte mir den Morgen zum Fotografieren gewählt. Anfang Mai hoffte ich auf Nebelschwaden über dem Wasser oder einen dramatischen Sonnenaufgang. Ich wurde enttäuscht: Eine trockene Nach mit großer Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt machte Nebel unwahrscheinlich. Und die letzten Wolkenfetzen waren zu Beginn der blauen Stunde verflogen.

Als ich an meinem ursprünglichen Fotoort ankam, wurde mit schnell klar: Das wird kein attraktives Motiv zum Sonnenaufgang mit blauem Himmel hier am Wasser hinter der kleinen Staustufe. Also checkte ich schnell die Wander-App: Mit dem Auto zum Parkplatz und dann 20 Minuten Fußweg zu meiner alternativen Location für Burg Kriebstein, das würde ziemlich knapp werden. Auf gehts: Ein kleiner Spurt am Morgen macht wach!

Ich hatte den gesamten Parkplatz für mich allein und begann zu spurten. 15 Minuten später stand ich an meinem Spot, keine Minute zu früh. Die blaue Stunde neigte sich bereits dem Ende zu. Noch war kein Wind aufgekommen und die Wasseroberfläche daher noch spiegelglatt. Also schnell das Stativ aufgebaut und einige Aufnahmen gemacht.
Burg Kriebstein: Bildbearbeitung
Ich hatte alle Bilder vor Ort als HDR-Serien geschossen. Bei näherer Betrachtung war das nicht nötig. Der Sensor der Kamera (Canon EOS R5) produziert Bilder mit ausreichend großer Dynamik. Ich entwickelte daher ein einzelnes RAW. Die Auswahl fiel auf eines mit nahezu perfekter Spiegelung. Kurz nach der Aufnahme setzte leichter Wind ein und schon davor sorgten startende und landende Enten immer wieder für Spiegel-Aussetzer.
Photoshop war bei diesem Motiv nicht im Spiel, das Bild entstand komplett in Lightroom. Eine wichtige Bearbeitung waren dabei Pinsel auf den Schlossflächen. Alle nach links gerichteten Flächen hellte ich auf, die nach rechts gerichteten dunkelte ich ab. Ziel war, eine leichte Lichtrichtung ins Bild zu bekommen.
Etwas Dunst kam dann noch am Fuß der Burg mithilfe von negativem „Dunst entfernen“ ins Spiel. Der vorher/nachher-Slider zeigt den Weg vom Ausgangsfoto bis zum fertigen Bild:
Vorher/Nachher-Slider
Equipment
- Kamera: Canon EOS R5
- Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
- Kameraeinstellung: 0,6 Sek., ISO 100, manueller Modus
- Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 13
- Sonstige Hardware: GND-Filter & Stativ
- Software: Lightroom Classic