Im Zoom Gelsenkirchen stand ich eine Weile vor den Fensterscheiben der Schweinsaffen. Die vielen Finger- und Nasenabdrücke der Besucher machten mir klar: Hier ist für die Kamera nichts zu holen.
Dann sprang plötzlich das Schweinsaffenjunge dicht vor die Scheibe, ich riss die Kamera hoch und drückte ab. Meine Kamera steht meistens im „M“anuell-Modus, so auch in diesem Moment. Das hatte zur Folge, dass ich stark überbelichtete, denn die Kamera war noch auf eine andere, viel dunklere Situation eingestellt.
Der Blick ins Display zeigte mir: Hier ist der Highkey, also die gezielte Überbelichtung, das Mittel der Wahl. Zum einen verstärkt er die sonnendurchflutete Szene, zum anderen lässt er die vielen Fingerabdrücke verschwinden.
Wieder daheim nahm ich mir zunächst die Augen des kleinen Kameraden vor, hellte sie auf und brachte die Spiegelungen zum funkeln. Außerdem lichtete ich den Affen weiter auf und übergab ihn an Photoshop. Photoshops Filter „Ölfarbe“ kam zum Einsatz und sorgte dafür, dass die zarten Fellstrukturen des Tieres stärker in der Vordergrund kamen. Gleichzeitig verschwanden Bildstörungen durch die Fensterscheibe.
Abschließend sorgte Lightroom für die richtigen Helligkeits- und Kontrastwerte.
Kamera: Canon EOS 60D
Objektiv: EF 70-300mm f/4-6,5L
Kameraeinstellung: 1/800 Sek. bei Blende 5, ISO 800
Software: Photoshop CS6, Lightroom 4