Marksburg

Die Sonne geht unter, südlich von Lahnstein am Rhein. Das warme Abendlicht beleuchtet die Marksburg von der Seite. Und mit ein bisschen Hilfe von Photoshop und Lightroom entstand ein stimmungsvolles Bild.

Wie das Bild der Marksburg entstand

Ich habe mir vor der Anreise andere Fotos der Marksburg angesehen. Darunter auch Bilder, die von der Kerkertser Platte aus gemacht wurden, mit dem Rhein rechts von der Burg. Mein Wunschmotiv war jedoch ein anderes: Ich wollte die Burg auf dem Burgberg thronend darstellen, mit möglichst viel Grün drumherum. So, als würde sie aus dem Wald herausragen.

Als möglichen Fotopoint hatte ich mir mehrere Stellen auf dem oberen Mühlbergweg gegenüber der Burg markiert. Als ich ankam, merkte ich schnell: Ich hatte mich zeitlich verschätzt. Die Sonne war bereits dabei, unterzugehen. Ich wusste allerdings noch nicht so genau, wo ich hin wollte.

Mein Fotopunkt (Nadel) lag genau zwischen den beiden Aussichtspunkten (Bild von OpenStreetMap, verfügbar unter Open-Database-Lizenz)

Schnell stellte ich das Auto in einer kleinen Parkbucht ab und lief den Mühlbergweg hinauf. Zunächst viel zu weit: An der Stelle, an der er eine Kehre macht, gibt es zwar eine schöne Aussicht, jedoch für meinen Plan zu viel Fluss und zu viel Ortschaft unterhalb der Marksburg. Also lief ich wieder zurück. Am Ende hatte ich meinen Wunsch-Spot etwa genau zwischen den beiden Stellen gefunden, die für Wanderer als besonders lohnenswerte Aussichtspunkte angegeben werden.

Eine Kamera auf einem Stativ nimmt die Marksburg auf.

Ich baute das Stativ auf, setzte ND und GND-Filter vor die Linse und schoss einige Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten. Da wenig Bewegung im Himmel war, fand ich die Langzeitbelichtungen jedoch nicht so spannend.

Ich erlebte noch die letzten Minuten des Sonnenunterganges und hatte das Glück, einige Bilder mit Sonnenschein und einige ganz ohne aufnehmen zu können. Das sollte sich später als glückliche Fügung herausstellen.

Mal Sonne, mal nicht: Ich schoss eine Vielzahl von Aufnahmen, alle von derselben Position aus.

Bildbearbeitung

Die Abendsonne auf den Bildern hatte nicht nur die Burg erleuchtet: Das Sonnenlicht brachte auch die Bäume und Sträucher im Vordergrund zum Leuchten. Das lenkte von meinem Hauptmotiv ab.

In Photoshop legte ich drei meiner Aufnahmen übereinander, richtete sie zueinander aus und maskierte auf der Aufnahme mit Sonnenlicht den Wald unterhalb der Burg ohne Sonne von einer anderen Aufnahme durch. Dadurch entstand der Eindruck, das Sonnenlicht hätte im letzten Moment nur noch die Spitze des Burgberges gestreift.

Nachdem ich einige störende Elemente aus dem Bild entfernt hatte (auch die restlichen paar Häuser unten rechts), übergab ich das Bild an Lightroom. Hier wurde die Radialmaske wichtig, denn mit einigen dieser Masken verstärkte ich das Sonnenlicht von rechts und versuchte den Eindruck zu erzeugen, das Sonnenlicht würde von rechts überstrahlen und den Dunst durchscheinen.

Mit dem vorher-/nachher-Slider kann man den Weg vom Foto ohne Sonnenlicht hin zum fertigen Bild gut nachvollziehen:

Vorher-/nachher-Slider

Equipment

  • Kamera: Canon EOS R5
  • Objektiv: EF 24-105mm f/4L IS
  • Kameraeinstellung: 1 Sek., ISO 100, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 75 mm bei Blende 11
  • Sonstige Hardware: GND-Filter, ND-Filter & Stativ
  • Software: Photoshop & Lightroom Classic

Location (Kamerastandpunkt)

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