Ich war lange vor Sonnenaufgang aufgestanden, um den Weg zur Küste zu fahren. Ziel war dieses Bild vom Castlepoint Lighthouse in Neuseeland.

Als das erste Bild im Kasten war, beschloss ich, die Perspektive zu wechseln und auf die Felsen auf der gegenüberliegenden Seite zu gehen.

Gehen ist dabei wohl der falsche Ausdruck, denn ich bin dort eher hin geschwankt, teilweise auf allen Vieren. Der Wind pfiff über die Felskante und holte mich immer wieder von den Beinen. Obwohl ich mich mit aller Macht auf das Stativ stemmte, verwackelte ein Großteil der Aufnahmen, die ich dort machte.

Links vor mir kauerte ein anderer Fotograf am Boden. Eine gute Idee, denn dort unten war es vermutlich nicht so windig. Später, zurück auf dem Parkplatz, sprach mich der Fotograf an. Das war der Moment in dem ich Bruno kennenlernte. Ein Fotograf aus Brasilien mit einem tollen Portfolio. Auf seiner Instagram-Seite kann man das Bild entdecken, dass er wenig später von dieser Position aus schoss.

Ich blieb in der hohen, windgebeutelten Position und versuchte, die Linien des Gesteins am Boden im Bild festzuhalten. Das Licht wurde immer farbiger, die Sonne war knapp unterhalb des Horizonts.

Dank des Windes war nur ein einziges Bild scharf genug, um weiter bearbeitet zu werden. Ich ergänzte in Photoshop den Kopf des Leuchtturmes aus einem anderen Bild, in dem er hell leuchtete.

Außerdem verstärkte ich die Lichtkanten auf den Felsen. In Lightroom bekam das Bild seinen finalen Kontrast und den Farblook. Zu den Farben sei noch ergänzt, dass an dem Morgen tatsächlich ein sehr farbiger Himmel vorherrschte, der leicht ins rosé oder lila ging. Im Vorher-Bild des Sliders ist das kaum zu erkennen, aber RAW-Bilder sind häufig farblich enttäuschend auf den ersten Blick:

Equipment

  • Kamera: Canon EOS 5D Mark III
  • Objektiv: EF 17-40mm f/4 L
  • Kameraeinstellung: 1/5 Sek., ISO 800, manueller Modus
  • Objektiveinstellungen: 17 mm bei Blende 11
  • Sonstige Hardware: GND-Filter 0.9 soft
  • Software: Photoshop CC & Lightroom Classic

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