Im Netz gibt es eine Gruppe engagierter Fotografen, die sich mit der Entwicklung von digitalen Negativen beschäftigt. Sie nennt sich RAW4you, ist Bestandteil des Happy-Shooting-Podcastuniversums. Das Prinzip ist simpel: Alle paar Tage wird ein RAW-Datei zur Verfügung gestellt. Anschließend stürzt sich die Community darauf und entwickelt das Bild. Wie uns womit entwickelt wird, ist dabei nebensächlich. Am Ende der Aktion werden alle Ergebnisbilder als Collage gezeigt.

Wer Mitglied der Community („HS-Slack“) werden möchte, findet alle Infos hier.

Dieses mal war das Foto von Userin fotoLise Gegenstand der Aufgabe. Sie gab mir das OK, ihr Bild nicht nur in der Aufgabe, sondern auch hier im Blog zu benutzen und zu zeigen (Dankeschön!  🙂 )

Ich habe mich der Bildentwicklung zunächst eine Viertelstunde in Lightroom abgemüht, ohne rechten Erfolg. Wie ich die Regler auch schob, das Bild gewann dadurch nicht. Tags drauf wurde mir dann bewusst: Es ist zu viel Unruhe im Bild. Erst wollte ich aufgeben, dann stellte ich mir den Wecker auf 45 Minuten und warf Photoshop an.

Zunächst stellte ich die Bäume mit einem Pfad frei und vergrößerte sie etwas, insbesondere sorgte ich für höhere Bäume.

Dann suchte ich mir auf Pixabay einen passenden Hintergrund. Ich fügte ihn ein, passte ihn farblich dem Originalbild an und sorgte für einen unauffälligen Übergang zu dem Waldboden aus dem Originalbild.

Zum Glück hatten die Birken im Originalbild schon etwas Licht von links. Ich baute daher eine Lichtquelle ein. Sie besteht aus zwei fotografierten und übereinander gelegten Blitzen. Über die Füllmethode „nagativ multiplizieren“ verrechnete ich sie mit dem Hintegrund. Danach verstärkte die Lichtrichtung an den Stämmen mit Dodge&Burn. Etwas Schattenwurf von den Stämmen kam auch dazu.

Zum Schluss war die Uhr abgelaufen: Die 45 Minuten, die ich mir für die Bearbeitung zugestanden hatte, waren vorüber. Um die ganzen Unzulänglichkeiten ein wenig zu kaschieren, setzte ich die Hintergrund leicht unscharf. Den finalen Farblook bekam das Bild dann in Lightroom. Ich regelte das überwiegend über die Kalibrierung.

Im vorher/nachher-Slider kann man den Weg zum finalen Bild ein wenig nachvollziehen:

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